Dortmund. Die Erweiterung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) um medizinische Notfalldaten und Medikationspläne soll in Westfalen-Lippe für ganz Deutschland getestet werden. Der Test solle ab Herbst 2018 beginnen und acht Wochen dauern, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe am Mittwoch (14. März) in Dortmund mit. Damit könnte die elektronische Gesundheitskarte nach langer Verzögerung und hohen Kosten tatsächlich demnächst in der ursprünglich geplanten Form an den Start gehen.
Auf den Karten sollten dann nicht nur die Stammdaten der Versicherten, sondern Informationen zur medizinischen Vorgeschichte von Patienten gespeichert werden – wie etwa chronische Krankheiten, Allergien und Unverträglichkeiten. Ein Test zum Anlegen des Notfalldatensatzes hatte gezeigt, dass Ärzte in der Praxis dies gut bewerkstelligen, sie den Zeitaufwand dafür aber als “eher hoch” einschätzten.
Außerdem sollen Medikationspläne von Patienten ablesbar sein, die dauerhaft mehr als drei Medikamente einnehmen. “Das sind wichtige medizinische Anwendungen, von denen der Patient unmittelbar profitiert”, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe.
Die Einführung der Gesundheitskarte war ursprünglich bereits für Anfang 2006 vorgesehen. Technische Schwierigkeiten und Debatten um den Datenschutz hatten das Projekt verzögert. Auch Ärzte äußerten immer wieder Kritik.