Der Vorstand des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe zeigt sich irritiert und besorgt über die jüngsten Entwicklungen in der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Am 9.02.24 war bekannt geworden, dass der langjährige Finanzvorstand Thomas Müller von seinem Posten freigestellt worden ist.
Grund für die Freistellung sollen deutliche Verluste bei Immobilienanlagen sein, deren Erträge sonst dazu dienen sollen, z. B. den Personalhaushalt der KVWL und die Verwaltungskostenumlage zu stützen.
“Die Vertreterinnen und Vertreter des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe in der Vertreterversammlung (VV) der KVWL werden alles dafür tun, den genauen Schaden festzustellen, der bei den Finanzanlagen und Investitionen entstanden ist”, so Lars Rettstadt als 1. Vorsitzender des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe und Mitglied der VV.
“Unser vorrangiges Ziel ist es zunächst, das laufende Geschäft der KVWL kurz- und mittelfristig zu sichern, um dann in einem nächsten Schritt eine schonungslose und transparente Aufklärung zu betreiben”, so Rettstadt. Beruhigend sei, dass nach jetzigem Informationsstand weder die Honorare der Kolleginnen und Kollegen noch die Gehälter der Mitarbeitenden der KVWL betroffen seien, so Rettstadt weiter.
Der Hausärzteverband Westfalen-Lippe fordert die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, der die Rolle des Gesamtvorstandes, aber auch die Rolle der verschiedenen Gremien innerhalb der KVWL beleuchtet.
“Wir werden als Hausärzteverband eine lückenlose Aufklärung vorantreiben und maximale Transparenz herstellen”, betont auch Dr. Jens Grothues, stellvertretender Vorsitzender des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe und Mitglied der VV der KVWL. Wenn klar sei, wie es zur aktuellen Lage kommen konnte, müssten Konsequenzen folgen, so die Forderungen der beiden Hausärzte.