Das Gichtmittel Colchicin könnte womöglich schwere Verläufe von SARS-CoV-2-Infektionen und Klinikeinweisungen der Betroffenen verhindern. Das legen zumindest ein Preprint der COLCORONA-Studie und eine Pressemitteilung des Montreal Heart Instituts nahe. Da die Daten noch kein Review durchlaufen haben, sind sie mit Vorsicht zu interpretieren und sollten noch nicht in die tägliche Praxis eingehen.
Ausgewertet wurden unter anderem rund 4.160 Patienten mit einer PCR-bestätigten Coronainfektion, die zum Zeitpunkt der Teilnahme nicht stationär betreut wurden und mindestens einen Risikofaktor für einen schweren Verlauf aufwiesen. Randomisiert in zwei Gruppen erhielten sie entweder 2 x 0,5mg Colchicin für drei Tage, gefolgt von 1 x 0,5mg für 27 Tage, oder alternativ Placebo über 30 Tage.
In der Placebogruppe wurden 6,0 Prozent in die Klinik eingewiesen oder starben. Mit Colchicin waren es 4,6 Prozent. Laut der Autoren sanken die stationären Aufnahmen um 25 Prozent, der Bedarf einer mechanischen Beatmung um 50 Prozent und Todesfälle um 44 Prozent. Zudem traten schwere unerwartete Ereignisse unter Colchicin seltener auf (4,9 versus 6,3 Prozent).
Quellen: 1. Mitteilung des Montreal Heart Institute vom 22.1.21; 2. https://doi.org/10.1101/2021.01.26.21250494