Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor Infektionen mit Listeria monocytogenes. Demnach sind rohe, geräucherte oder gebeizte Fischereierzeugnisse und Meeresfrüchte häufig mit Listerien belastet.
So enthielten sieben bis 18 Prozent der in Deutschland zwischen 2007 und 2017 von der amtlichen Lebensmittelüberwachung untersuchten Proben von kaltgeräucherten oder gebeizten Fischereierzeugnissen Listeria monocytogenes, bei den heißgeräucherten Fischereierzeugnissen waren es drei bis neun Prozent.
Hohe Nachweisraten finden sich laut BfR zudem etwa in Hackfleisch, rohen Fleischzubereitungen, Rohwürsten und Rohmilch. Aber auch zahlreiche andere, verzehrfertige Lebensmittel tierischen und pflanzlichen Ursprungs, die nach der Verarbeitung nicht noch einmal einer keimabtötenden Behandlung unterzogen werden, könnten Listeria monocytogenes enthalten.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Personen mit geschwächter Immunabwehr, Schwangere und deren Neugeborene. Im Jahr 2018 seien dem Robert Koch-Institut 701 Fälle von schweren invasiven Listerioseerkrankungen übermittelt worden, so das BfR.
In fünf Prozent der Fälle sei die Erkrankung tödlich verlaufen.
Das BfR empfiehlt Risikogruppen, nicht grundsätzlich auf Fisch zu verzichten, sondern Fisch oder Meerestiere nur gut durcherhitzt zu essen. Listerien könnten durch Erhitzen des Lebensmittels auf 70 Grad Celsius im Kern für mindestens zwei Minuten zuverlässig abgetötet werden.
Auf den Verzehr roher, geräucherter und gebeizter Fischereierzeugnisse und Meerestiere sollten Risikogruppen dem BfR zufolge aber verzichten.
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Unter www.hausarzt.link/GLvja stellt das BfR ein Merkblatt für Verbraucher zum Schutz vor Lebensmittelinfektionen mit Listerien zur Verfügung.