Würzburg. Wenn ein fahruntauglicher Patient einen Verkehrsunfall verursacht, kann das auch für seinen Arzt zu fatalen Haftungsfolgen führen – und zwar dann, wenn der Arzt seine Patienten nicht hinreichend aufgeklärt oder den Vorgang nicht ausreichend dokumentiert hat, teilt das Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften (WIVW) mit. Unklar sei allerdings, ob die vielfältigen Auswirkungen von Erkrankungen auf die Fahrsicherheit allgemein bekannt sind und daraus die fachlich und rechtlich richtigen Konsequenzen gezogen werden.
Aktuell besteht durchaus die Gefahr, dass die meisten Ärzte im Praxisalltag hierauf noch nicht ausreichend vorbereitet sind, so das Institut. Für ein von der Bundesanstalt für Straßenverkehrswesen beauftragtes Forschungsprogramm befragt das WIVW daher derzeit online niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. So soll eine detaillierte Bestandsaufnahme der Qualität und Quantität der ärztlichen Verkehrssicherheitsberatung entstehen, um Vorschläge für eine Optimierung der ärztlichen Verkehrssicherheitsberatung zu erarbeiten und zweckmäßige Instrumente zu identifizieren.
An der Befragung können auch niedergelassene Hausärzte teilnehmen. Der Bayerische Hausärzteverband unterstützt die Aktion. Die Online-Befragung dauert etwa 15 Minuten. Im Anschluss können Teilnehmer an einer Online-Schulung zur „Verkehrssicherheitsberatung in der ärztlichen Praxis“ teilnehmen, wenn sie möchten, und einen Fortbildungspunkt (CME-Punkt) erwerben.
Die Teilnahme an der Befragung ist ausschließlich online möglich unter http://verkehrssicherheit.clintrain.com. Die Auswertung der Daten erfolgt vollständig anonymisiert. Bei weiteren Fragen zur Studie können Ärzte das Institut kontaktieren: verkehrssicherheitsberatung@wivw.de.