Unvollständige Informationen zur Krankengeschichte sind im Praxisalltag ein häufiges Problem. Die Arbeitsgruppe "CIRS ambulant" hat drei Lösungsansätze erarbeitet.
Informationen aktuell halten
Die Arbeitsgruppe “CIRS ambulant” der Berliner Ärztekammer aus niedergelassenen Berliner Ärztinnen und Ärzten hat sich mit dem Bericht auseinandergesetzt und folgenden Kommentar verfasst:
Als Erstes stellt sich die Frage, warum die bereits erfolgte Transplantation nicht im Praxisinformationssystem vermerkt wurde. Wie kann man sicherstellen, dass die Informationen zu den Patienten und Patientinnen zeitnah erfasst bzw. aktualisiert werden? Dazu empfehlen wir, regelmäßig alle nicht mehr relevanten Informationen aus dem System zu entfernen, um dessen Übersichtlichkeit zu erhalten.
Des Weiteren ist es nicht ausreichend, Arztbriefe zu hinterlegen, da es in der Behandlung zu aufwendig ist, diese immer erst zu öffnen und auf wichtige Informationen zu durchsuchen. Daher sollte in eingehenden Arztbriefen alles markiert werden, was in das Patienteninformationssystem übernommen werden soll. Die meldende Praxis ergänzt dazu, dass Warnhinweise eingestellt werden sollten, die nicht übersehen werden können.
Gesundheitskompetenz stärken
Außerdem fragen wir uns, warum der Patient der Weiterbildungsassistentin nicht von seiner Transplantation berichtet hat. Hier ist es wichtig, die Gesundheitskompetenz des Patienten zu stärken. Ihm sollten die Risiken bewusst werden, die entstehen, wenn jemand in der Behandlung nicht über seine Transplantation informiert ist.
Eine Möglichkeit wäre es, den Patienten zu bitten, bei jeder Behandlung seinen Transplantationsausweis vorzulegen.
Weiterbildungsstand berücksichtigen
Ein dritter Ansatz unserer Arbeitsgruppe ist die Frage des Weiterbildungsstands der Assistenzärztin. Hier sollte sichergestellt werden, dass einem Arzt bzw. einer Ärztin in Weiterbildung Fälle erst dann anvertraut werden, wenn er bzw. sie sie auch sicher beherrscht. Gab es eine gute Anleitung der Assistentin und hat ihr jemand gesagt, was bei den vorliegenden Symptomen zu tun bzw. auch zu fragen ist?
Die Autoren erklären, dass keine Interessenkonflikte vorliegen.
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