Hiermit loggen Sie sich bei DocCheck-Login aus.
Abbrechen

DGSMSchlaf ist Medizin

Auf der 26. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) wurden aktuelle Ergebnisse aus der Schlafforschung und vielversprechende Therapiemöglichkeiten diskutiert.

Guter Schlaf ist wichtig für den Organismus.

Neurodegenerative Erkrankungen und Schlaf

In der Schlafforschung verdichten sich die Hinweise, dass Schlafstörungen der Entwicklung einer neurologischen Erkrankung vorausgehen können. Als Beispiel nannte Prof. Claudio L. Bassetti vom Universitätsklinikum Bern die REM-Schlaf-Verhaltensstörung, bei welcher Träume – aufgrund einer fehlenden motorischen Hemmung – ausagiert werden. Dadurch kann es zu Eigen- bzw. Fremdgefährdung kommen. In einer Studie hatten 15 Jahre nach der Diagnose dieser Verhaltensauffälligkeit 90 Prozent der Betroffenen einen Morbus Parkinson, eine Multisystematrophie oder eine Lewy-Körperchen-Demenz entwickelt. Lagen zusätzlich Kofaktoren wie Geruchsstörungen oder Depressionen vor, traten die Erkrankungen früher auf. “Diese Daten legen aber auch nahe, dass es ein Zeitfenster für eine Intervention gibt, sollte uns zukünftig eine kausale Therapie zur Verfügung stehen”, betonte Bassetti.

M. Alzheimer könnte eine Erkrankung sein, bei der sich die Erkenntnisse der Schlafmedizin präventiv einsetzen lassen. Erste Hinweise stammten aus Tiermodellen, in denen Schlafentzug zu einer vermehrten Amyloidablagerung führte. Tatsächlich zeigen aktuelle Arbeiten diesen Effekt auch beim Menschen. “Selbst eine einzige Nacht mit Schlafentzug resultiert in einer Anhäufung von ß-Amyloid im menschlichen Gehirn, entweder weil mehr produziert wird oder aufgrund eines reduzierten Efflux”, erklärte Bassetti. Die spannende Frage – ob sich diese Dysbalance durch eine medikamentöse Schlafverbesserung beeinflussen lässt – sollen derzeit laufende Studien beantworten.

Ein- und Durchschlafstörung –  So ist vorzugehen

Schlafmediziner schätzen, dass etwa 10 Prozent der Deutschen unter chronischer Insomnie leiden. Die richtige Diagnose werde jedoch in mindestens 85 Prozent der Fälle nicht gestellt. Zur Abklärung einer Insomnie rät die 2017 aktualisierte S3-Leitlinie dazu, Schlaftagebücher einzusetzen und mittels Fragebögen (z.B. Pittsburgher Schlafqualitätsindex oder Insomnia Severity Index) das Ausmaß und die Schwere der Beschwerden einzuschätzen. Die Diagnosestellung erfordert eine Ein- und/oder Durchschlafproblematik sowie eine damit zusammenhängende Tages-Beeinträchtigung. Klinisch relevant ist eine Schlafstörung, wenn sie mindestens 3 mal pro Woche für mindestens 3 Monate auftritt. Eine medikamentöse Behandlung empfiehlt die Leitlinie explizit nicht. Stattdessen sollte eine spezifisch für Schlafstörungen entwickelte psychotherapeutische Behandlung erfolgen.

Aktuelle Therapieoptionen der obstruktiven Schlafforschung

Bei der obstruktiven Schlafapnoe verschließen Zunge und umliegendes Gewebe jede Nacht viele Male die Atemwege wodurch die Betroffenen (meist unbemerkt) kurz aufwachen und ihre Atmung wieder einsetzt. Dieser Vorgang stört den Schlaf erheblich. Moderate bis schwere Schlafapnoe ist assoziiert mit einem erhöhten Risiko für allgemeine Sterblichkeit und Schlaganfall sowie mit einer erhöhten Krebsinzidenz und -mortalität. Zudem leiden die Betroffenen unter erhöhter Tagesschläfrigkeit und mangelnder Konzentration.

Als Erstlinienbehandlung wird in der Regel die CPAP (continuous positive airway pressure) -Therapie eingesetzt, welche die Atempausen mit Hilfe eines leichten Überdrucks beseitigt. Die Schlafapnoiker müssen dazu jede Nacht eine Maske tragen, die über einen Schlauch mit einem Kompressor verbunden ist. Diese Belastung (für die Betroffenen und die Bettpartner) führt zu einer oft mangelhaften Adhärenz. Alternative Verfahren rücken daher zunehmend in den Focus. Dazu zählt die implantierbare Hypoglossusnerv-Stimulation, welche den Zungennerv über eine Elektrode stimuliert. Dadurch bleibt der Muskeltonus erhalten und die Atemwege werden nicht verlegt. Statt einer aufwendigen Apparatur ist nur eine Fernbedienung erforderlich. Auch chirurgische Verfahren, wie die Entfernung überschüssigen Gewebes am Zungengrund oder der Straffungen des Weichgaumens wurden in den letzten Jahren optimiert.

E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns.
Passwort vergessen? Sie können es zurücksetzen.
Nur wenn Sie sich sicher sind.

Sie haben noch kein Passwort?

Gleich registrieren ...

Für Hausärzte, VERAH® und ÄiW (Allgemeinmedizin und Innere Medizin mit hausärztlichem Schwerpunkt) ist der Zugang immer kostenfrei.

Mitglieder der Landesverbände im Deutschen Hausärzteverband profitieren außerdem von zahlreichen Extras.

Hier erfolgt die Registrierung für das Portal und den Newsletter.


Persönliche Daten

Ihr Beruf

Legitimation

Die Registrierung steht exklusiv ausgewählten Fachkreisen zur Verfügung. Damit Ihr Zugang freigeschaltet werden kann, bitten wir Sie, sich entweder mittels Ihrer EFN zu legitimieren oder einen geeigneten Berufsnachweis hochzuladen.

Einen Berufsnachweis benötigen wir zur Prüfung, wenn Sie sich nicht mittels EFN autorisieren können oder wollen.
Mitglied im Hausärzteverband
Mitglieder erhalten Zugriff auf weitere Inhalte und Tools.
Mit der Registrierung als Mitglied im Hausärzteverband stimmen Sie zu, dass wir Ihre Mitgliedschaft überprüfen.

Newsletter
Sie stimmen zu, dass wir Ihre E-Mail-Adresse für diesen Zweck an unseren Dienstleister Mailjet übermitteln dürfen. Den Newsletter können Sie jederzeit wieder abbestellen.

Das Kleingedruckte
Die Zustimmung ist notwendig. Sie können Sie jederzeit widerrufen, außerdem steht Ihnen das Recht zu, dass wir alle Ihre Daten löschen. Jedoch erlischt dann Ihr Zugang.
Newsletter abbestellen

Wenn Sie den Newsletter abbestellen wollen, geben Sie bitte Ihre E-Mail-Adresse an und wählen Sie die gewünschte Funktion. Wir senden Ihnen dann eine E-Mail zur Bestätigung.