Häufige Migräneattacken (mind. 2 pro Monat), Attacken mit ausgeprägten Beschwerden oder mit anhaltender Aura stellen eine Indikation für eine prophylaktische Medikation dar. Die Zahl von Migränetagen mindestens zu halbieren, ist das Ziel der Prophylaxe.
Zur Verfügung standen bisher nur Medikamente, die nicht spezifisch für Migräne entwickelt wurden und begrenzt verträglich sind. Deshalb nimmt weniger als ein Viertel der Patienten klassische Prophylaktika länger als ein Jahr ein, erklärte Prof. Uwe Reuter von der Charite Berlin.
Als neues Target für die Migräneprophylaxe wurde das Neuropeptid Calcitonin Gene/Related Peptide (CGRP) entdeckt, das in der Entstehung der Migräne eine wichtige Rolle spielt.
Mit dem voll humanen CGRPα-Rezeptorantagonist Erenumab lässt es sich blockieren. Zugelassen ist Erenumab (Aimovig®) in der Dosierung von 70 und von 140 mg 1 x monatlich subkutan seit Juli 2018 in der EU für erwachsene Patienten, die mind. 4 Migränetage im Monat aufweisen. Ab November 2018 ist das Medikament in Deutschland auf dem Markt. Verabreicht wird es mit dem Sureclick® Fertigpen.
Etwa die Hälfte der Patienten mit episodischer und mit chronischer Migräne erfährt eine Reduktion von Migränetagen um mindestens 50%. Dieser Effekt bleibt langanhaltend stabil und setzt im Vergleich zu klassischen Prophylaktika sehr rasch ein.
Quelle: Presseworkshop “Migräneprophylaxe – Potenziale, Patientenprofile, Perspektiven”, München, 13.09.18, Veranstalter: Novartis