InfluenzaHausärzteverband sieht Engpass bei Impfstoff

Die Grippeimpfungen laufen an. In Niedersachsen gehen erste Hausarztpraxen leer aus, bemängelt der Hausärzteverband.

Hannover. Kurz nach dem Start der Grippe-Impfungen in den Praxen, beklagt der Hausärzteverband in Niedersachsen Lieferengpässe. In mehreren Regionen des Landes fehlten Impfdosen, sagte Vorstandsmitglied Uwe Lankenfeld am Freitag. “Es geht um ganz Niedersachsen”. Zwar hat das Paul Ehrlich-Institut bereits 13,3 Millionen Impfstoffdosen freigegeben. Über die Apotheken und den Großhandel seien aber momentan keine Impfstoffe zu erhalten, teilt der Verband mit.

Verbandsmitgliedern zufolge würden Vorbestellungen aus dem Frühjahr bevorzugt ausgeliefert. Die Krux: Manche Praxiskühlschränke sind leer und andere voll, womöglich so voll, dass nicht alle Dosen verimpft werden können. Damit werden laut Verbandschef Dr. Matthias Berndt nun besonders die Hausärzte bestraft, die sich an die Aufforderung von Kassenärztlicher Vereinigung und Krankenkassen halten, die Impfstoffe schrittweise zu ordern.

Das niedersächsische Gesundheitsministerium wies die Darstellung zurück. Es ist “aktuell nicht von einer anhaltenden landesweiten Verknappung auszugehen”, hieß es in einer Mitteilung. Ein regionaler Engpass könne dann entstehen, wenn Praxen die Impfdosen zu spät bestellen, oder die Nachfrage kurzfristig sehr hoch sei. Dagegen könne das Land nichts machen. Zuständig sind nach Angaben des Ministeriums Hersteller und Krankenkassen. Der Hausärzteverband vermutet die Ursache im möglichen Outsourcing der Lagerhaltung bei Impfstoffherstellern. Für diese Annahme habe das Ministerium aber keine Hinweise. Es gebe “keine Informationen bezüglich einer künstlichen Verknappung durch die Hersteller oder produktionsbedingten Lieferengpässe”.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das als Bundesinstitut neue Chargen von Impfstoffen freigeben muss, bevor sie in Praxen verfügbar sind, erklärte: “Es kann sein, dass regional kurzfristig Lieferengpässe bei Grippeimpfstoffen auftreten”. Ob Niedersachsen davon betroffen sei, wisse das Institut wie auch für andere Bundesländer nicht, sagte Sprecherin Susanne Stöcker.

Mit Material von dpa/lni

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