Um 28 Prozent sank die Verordnungshäufigkeit von Valproat zwischen 2004 und 2016. Die intensive Risikoaufklärung zu dem meist bei Epilepsie eingesetzten Mittel, das bei einer Einnahme während der Schwangerschaft zu schweren Fehlbildungen – insbesondere Neuralrohrdefekten – und Entwicklungsstörungen führen kann, zeige damit Wirkung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie, der Techniker Krankenkasse (TK) und der Charité Berlin.
Basierend auf Abrechnungsdaten von vier Kassen sowie einer Hochrechnung der TK für 2016 wurde die Verordnung von Valproat bei Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter analysiert. Am stärksten ging die Verordnungsrate bei den 16- bis 20-Jährigen zurück (minus 48 Prozent), bei den 21- bis 35-Jährigen waren es 33 bis 43 Prozent und bei den 36- bis 40-Jährigen 19 Prozent.
In ihrem Fazit vermuten die Wissenschaftler, dass der Rückgang zu einem großen Teil auf die stärkere Risikosensibilisierung zurückzuführen sein könnte. Kritisch sieht das Team die nahezu stabile Verordnungshäufigkeit von Valproat bei der Therapie bipolarer Störungen.