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Wirtschaft + PraxisAbenteuer Niederlassung meistern

Angenommen Ihnen wird eine Hausarztpraxis zum Kauf angeboten: Sind Sie bereit für die Herausforderung? Eine Niederlassung muss langfristig geplant werden. Vor dem Praxiskauf sollten Gründer eine genaue Vorstellung entwickeln, was auf sie zukommt. Einige Fragen helfen, die für Sie „richtige“ Entscheidung zu treffen.

Neue Positionen und Aufgaben sind Anreize, die unser Berufsleben attraktiv und spannend machen. Doch gerade solche Herausforderungen verlangen eine klare und strukturierte Vorbereitung, damit sie nicht zu Überforderung, Frustration und Misserfolg führen. In der eigenen Praxis sehen sich Hausärzte beispielsweise nicht nur einem erweiterten und anders gelagerten Aufgabenfeld gegenüber, als sie es bisher aus der Klinik gewohnt sind, sondern sie müssen neben ihrer ärztlichen Tätigkeit zunehmend auch als Unternehmer agieren. Dies hat viele Konsequenzen. Deshalb ist es umso wichtiger, im Vorfeld genau zu prüfen ob diese Rolle – Arzt und Unternehmer – auch für Sie passt.

Schnell ist es passiert; ein junger Hausarzt stürzt sich in das Abenteuer „Niederlassung“ ohne wirklich zu wissen, was auf ihn zukommt und was künftig von ihm erwartet wird. Das Angebot ist verlockend, der Hausarzt freut sich auf die neuen Aufgaben – und blendet die Schattenseiten völlig aus. Bereits im Vorfeld hat er es versäumt, systematisch zu klären, ob er für die Tätigkeit in einer eigenen Praxis wirklich bereit ist. Selbstständig sein bedeutet, dass Sie als Hausärzte – neben der medizinischen Kompetenz für ihre Patienten – auch die wirtschaftliche Verantwortung für Ihre Praxis, für Ihre Familie und Ihre Mitarbeiter übernehmen. Wie auch der junge Kollege Dr. Christian Fleischhauer im Interview berichtet.

Es bedeutet aber auch, dass Sie jederzeit autonom und in eigenem Namen handeln und für alle Entscheidungen, die Sie treffen, persönlich gerade stehen. Sie sollten deshalb gründlich darüber nachdenken, wie Sie die hohe Arbeitslast einer eigenen Praxis bewältigen und gleichzeitig Ihr Familienleben organisieren – schließlich bildet ein funktionierendes Privatleben die Basis für ein souveränes und erfolgreiches Handeln und schafft einen Rückzugsraum auch für schwierige Zeiten. Kurzum: Sondieren Sie die Lage, bereiten Sie sich gründlich auf die eigene Niederlassung vor und überhasten Sie die anstehenden Entscheidungen nicht.

Anforderungen gerecht werden

Im Grunde ist es einfach: Sie klären zunächst, welche Anforderungen die neue Aufgabe an Sie stellt und was Sie tun müssen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Sie werden daher mit einer Reihe von Fragen konfrontiert, die Sie nach und nach gezielt abarbeiten sollten:

Reflektieren Sie für sich, welche Voraussetzungen Sie für die eigene Niederlassung bereits gut erfüllen und an welchen Punkten noch Handlungsbedarf besteht, bevor Sie Ihr eigenes „Unternehmen Arztpraxis“ gründen.

Schauen Sie sich hierbei besonders gut an, an welchen Punkten Sie noch arbeiten müssen, um sich konsequent weiter zu entwickeln. Fragen Sie sich darüber hinaus auch, ob Sie bereits eine realistische Vorstellung davon haben, wie der Alltag in der eigenen Arztpraxis aussieht – vielleicht hilft Ihnen zunächst eine Hospitation oder eine befristete Anstellung in einer Arztpraxis, um konkrete Vorstellungen vom Alltag eines niedergelassenen Hausarztes zu entwickeln.

Arbeiten Sie auf dieser Basis aus, welche Eigenschaften sie für die eigene Praxis bereits gut erfüllen und wo am ehesten noch Schwachpunkte sind, die Sie kurz- und langfristig beseitigen können.

Buchtipp

Der Routenplaner für den Weg in die Selbstständigkeit: Mit Checklisten und Konzeptbausteinen, Tipps und Fallbeispielen begleitet der Ratgeber von Hausarzt Dr. Matthias Frank aus Karlsruhe Gründer bei der Niederlassung. Eine Schatzkiste fundierter Informationen, innovativer Ansätze und konkreter Handlungsempfehlungen. Schattauer, 39,99 Euro; ISBN 978-3-7945-3075-5 (Print); 978-3-7945-6882-6 (eBook PDF)

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