Die Hyponatriämie (Na <136 mmol/l) ist die häufigste Elektrolytstörung. In den meisten Fällen handelt es sich um eine hypotone Hyponatri-ämie mit erniedrigter Serum-Osmolalität, d.h. die Hyponatriämie ist Folge eines Überschusses an Wasser, es liegt also de facto kein echter Natriummangel vor. Die häufigste Ursache ist die inadäquate ADH-Sekretion. Das klinische Bild der Hyponatriämie ist geprägt durch neurologische Symptome und stark abhängig von dem Ausmaß und der zeitlichen Manifestationsdauer des osmotischen Ungleichgewichts. Die Symptome der akuten Hyponatriämie sind gravierend, nämlich Krämpfe, Koma und Tod. Die wesentlich häufigere chronische Hyponatriämie geht dagegen meist mit unspezifischen und weniger schweren Symptomen einher. Nach neueren Untersuchungen ist auch eine milde Hyponatriämie (Na 130 – 137 mmol/l) mit einer erhöhten Morbidität (Osteoporose und Frakturen) und Mortalität assoziiert. In leichten Fällen reicht oft schon eine Flüssigkeitsrestriktion, die aber von den Patienten oft nicht akzeptiert wird. Alternativen sind die Gabe von Schleifendiuretika plus NaCl-Kapseln. Tolvaptan sollte erst bei einem Natrium < 125 mmol/l gegeben werden.
Quelle: Kongress Praxis update (29.-30.4.2016 in Köln)