Anfang März hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) die überarbeitete Nationale Versorgungs- Leitlinie (NVL) „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“ veröffentlicht (http://hausarzt. link/kKBoH). Was ist neu?
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Ändert sich das klinische Beschwerdebild nicht, ist keine erneute Bildgebung nötig. Von mehrfacher Bildgebung wird explizit abgeraten.
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Die Rolle von psychosozialen Faktoren für die Entstehung und Chronifizierung von Kreuzschmerz sollen von Anfang an erfragt und bei unzureichendem Therapieerfolg systematisch mit standardisierten Fragebögen erhoben werden.
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Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) sind die am ehesten empfohlenen Schmerzmittel. Unter strikten Auflagen wird die Anwendung für Opioide und Metamizol leicht erweitert. Der Einsatz von Paracetamol, zentralen Muskelrelaxanzien sowie Antidepressiva wird hingegen eingeschränkt.
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Wenn Kreuzschmerzen drohen, chronisch zu werden, sprechen sich die Autoren nun deutlicher für ein frühzeitiges multidisziplinäres Assessment aus. Sind weniger intensive Therapien nicht erfolgreich, soll die Therapie in multimodalen Programmen erfolgen.
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Zentrale Bedeutung hat ein Entlassungsbericht nach multimodalen Programmen. Konkrete Nachsorgeempfehlungen und die weitere Behandlung sollen mit dem koordinierenden Arzt besprochen werden, um die erreichten Therapieergebnisse in den Alltag zu überführen.