Ein Nasennebenhöhlen-CT ist diagnostischer Goldstandard zur Diagnose einer Sinusitis. Da diese Untersuchung nicht für alle entsprechenden Patienten erfolgen kann, wird nach klinischen Kriterien gesucht, die eine gute Diagnose ermöglichen. Eine Forschergruppe hat zwei klinische Scores verglichen: Bei einem Score wurden Gesichts-/Kopfschmerz, Gesichtsschwellung, eine verstopfte Nase, Geruchsstörungen und eitriges Nasensekret als Hauptkriterien verwendet, von denen zwei zur Diagnosestellung erfüllt sein mussten. Bei dem anderen Score wurden Kopf- und Gesichtsschmerzen als klinisches Kriterium gestrichen. Letzterer hatte eine bessere Spezifität (65 statt 37 Prozent) für die radiologische oder endoskopische Bestätigung einer Sinusitis bei nicht signifikant reduzierter Sensitivität. Besonders Frauen und Patienten mit Migräne und anderen Schmerzkrankheiten hatten häufig einen Kopfschmerz anderer Ursache.
Fazit: Andere Symptome als der Gesichts- und Kopfschmerz konnten in dieser Studie eine Sinusitis spezifischer voraussagen. Allerdings wurden in der Studie Patienten einer universitären HNO-Ambulanz untersucht, so dass die direkte Übertragung auf hausärztliche Patienten nicht möglich ist.
Literatur: Hirsch SD, Reiter ER, DiNardo LJ, Wan W, Schuman TA. Elimination of pain improves specificity of clinical diagnostic criteria for adult chronic rhinosinusitis. Laryngoscope 2017. DOI: 10.1002/lary.26442