Von einer peripartalen Kardiomyopathie (PPCM) spricht man, wenn sich plötzlich in den letzten Schwangerschaftswochen bis fünf Monate postpartal eine Herzinsuffizienz entwickelt. „Nur bei 30 Prozent der Betroffenen wird die korrekte Diagnose gestellt“, so Prof. Michael Böhm, Homburg/Saar. Die Erkrankung habe eine schlechte Prognose: Nur jede zweite Frau erholt sich, fast ein Drittel der Betroffenen verstirbt und bei denjenigen mit einer persistierenden Herzinsuffizienz beträgt die Fünf-Jahres-Mortalität 85 Prozent. Ursache ist ein Gendefekt, der zu einer Schädigung der Endothelzellen mit Apoptose und Dissoziation von Blutgefäßen, zu einer eingeschränkten Mikrozirkulation und einem reduzierten Metabolismus führt, wobei diese pathogenen Mechanismen über Prolaktin vermittelt werden. Therapie der Wahl ist die Hemmung von Prolaktin mittels Bromocriptin. „Damit kann die Prognose im Hinblick auf Tod und das Risiko einer persistierenden Herzinsuffizienz wesentlich verbessert werden“, so Böhm.
Quelle: Dresdner-Herz-Kreislauf-Tage, 27.–29. Januar 2017 in Dresden