Berlin. Für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) angesichts der abgeschwächten Pandemie-Lage künftig keine Corona-Impfung mehr. Gesunden Erwachsenen bis 59 Jahren und Schwangeren werden keine weiteren Auffrischimpfungen empfohlen – sie sollten aber eine Basis-Immunität erreicht haben. Menschen ab 60 hingegen sollten einen jährlichen Booster bekommen. So sehen es die erneuerten Empfehlungen für die Covid-19-Impfung der STIKO vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag (25.5.) veröffentlichte.
Mit den Neuerungen nimmt die STIKO die Covid-19-Impfung in ihre allgemeinen Impfempfehlungen 2023 auf. Sie hatte die Empfehlungen bereits Ende April vorgestellt. Der Beschlussentwurf war dann noch an die Bundesländer und Fachkreise gegangen. Den Wegfall der Impfempfehlung für unter 18-Jährige begründet das Gremium in den endgültigen Empfehlungen mit überwiegend milden Verläufen und der geringen Zahl an Krankenhauseinweisungen.
Booster für Risikopersonen
Neben den ab 60-Jährigen gilt die Booster-Empfehlung auch für Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten sowie für Menschen, die in Medizin und Pflege arbeiten und dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Auch Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Menschen, bei denen die Impfung vermutlich keine schützende Wirkung zeigt, sollen weitere Auffrischimpfungen erhalten. Bevorzugter Zeitpunkt ist der Herbst, wie von der Grippeschutzimpfung bekannt.
“Ziel der Covid-19-Impfung ist es weiterhin, schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und Tod sowie Langzeitfolgen nach Covid-19 in der gesamten Bevölkerung zu reduzieren”, heißt es in den Empfehlungen. Seit Anfang diesen Jahres gehen die Fallzahlen laut RKI deutlich zurück. Viele Menschen in Deutschland haben dem RKI zufolge eine Basisimmunität aufgebaut: durch mindestens zwei Impfungen plus Auffrischimpfung oder Infektion. Mindestens die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland habe eine Corona-Infektion durchgemacht, schätzt die Behörde. Ein Großteil der Menschen sei geimpft.
RKI: Keine totale Entwarnung
Vollständige Entwarnung gibt das RKI allerdings nicht: Neue Virusvarianten – vor denen durchgemachte Infektionen oder eine Impfung möglicherweise weniger gut schützen – könnten weiterhin auftreten. Außerdem sei nicht zuverlässig bekannt, wie lange die bisherige Impfung schütze. Wie sich die Lage künftig entwickle, sei daher unvorhersehbar.
Quelle: dpa