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Masterstudiengang Arzneimitteltherapiesicherheit“Ohne die Hausärzte geht es nicht”

Medikationsfehler passieren täglich und überall. Ein neuer Masterstudiengang an der Universität Bonn richtet sich daher an alle, die Arzneimitteltherapiesicherheit in ihrem Arbeitsumfeld verbessern wollen - auch an Hausärztinnen und Hausärzte. Wir haben mit Studiengangsleiter Professor Ulrich Jaehde gesprochen.

Der Studiengang wird an der Universität Bonn in Kooperation mit den Universitäten Heidelberg und Tübingen angeboten.

Seit Oktober 2022 wird an der Universität Bonn in Kooperation mit den Universitäten Heidelberg und Tübingen der Masterstudiengang Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) angeboten. “Der Hausarzt” hat mit Studiengangsleiter Prof. Ulrich Jaehde gesprochen.

Warum wurde der Studiengang eingeführt?

Jaehde: Das Thema AMTS erhält international zunehmend Beachtung: Es gibt viele Sicherheitslücken, Medikationsfehler passieren täglich und überall. Seit 2008 liegen entsprechende Aktionspläne des Bundesministeriums für Gesundheit vor.

Ein wichtiges Ziel war dabei von Anfang an ein Studiengang, in dem alle beteiligten Professionen gemeinsam dazulernen können. Der neue Studiengang richtet sich daher an Ärzte, aber auch an Apotheker, Pflegefachpersonen, Wissenschaftler und Medizininformatiker – an alle, die AMTS in ihrem Arbeitsumfeld verbessern wollen und dafür gebraucht werden.

Wichtig: Jeder bringt seinen Beruf mit ein und schaut aus seiner Perspektive auf das Thema. Es werden keine fachspezifischen Kenntnisse vermittelt, sondern übergreifende Inhalte, die in den grundständigen Studiengängen nur am Rand vorkommen. Zum Beispiel: Wie entstehen Medikationsfehler, wie analysiert man Medikationsprozesse und setzt Veränderungen im Alltag um?

Warum ist der Studiengang für Hausärztinnen und Hausärzte interessant?

Zum einen profitieren Hausärzte in Bezug auf die eigene Praxis: Wo gibt es Sicherheitslücken, wie kann ich Prozesse verbessern, wie nehme ich mein Team dabei mit? Unser Ziel ist es aber auch, Multiplikatoren auszubilden, die ihr Wissen weitergeben – zum Beispiel als Experten im regionalen Hausarzt-Netzwerk oder über Fort- und Weiterbildungen.

Im Bereich AMTS gibt es dringenden Handlungsbedarf und ohne die Hausärzte geht es nicht. Deshalb ist es auch so wichtig, dass es im Studiengang Hausärzte gibt, die ihre Perspektive einbringen und den anderen Professionen vermitteln.

Mit welchem Zeitaufwand ist zu rechnen?

Die Standardvariante ist der viersemestrige Masterstudiengang. Da die meisten Lehrveranstaltungen online stattfinden und sich ein Großteil der Studienzeit zeitlich flexibel gestalten lässt, ist er mit einer Halbtagsstelle gut vereinbar.

Für diejenigen, die weiterhin Vollzeit arbeiten wollen, gibt es die gestreckte Variante, die acht Semester dauert. Eine weitere Option für Personen, die bereits viel über AMTS wissen und nur punktuell neue Kenntnisse benötigen, sind unsere Zertifikatskurse. Hierbei kann man sich die gewünschten Module selbst zu einem großen oder kleinen Zertifikatskurs zusammenstellen.

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