Kürzlich ist ein Update der S2k-Leitlinie zur Zöliakie erschienen. Damit Ärzte die Diagnose schneller stellen oder ausschließen können, haben die Leitlinienautoren Übersichten geschaffen, welche die Symptome, Risikogruppen und Konstellationen, bei denen eine Zöliakie differenzialdiagnostisch zu erwägen ist, strukturiert darstellen.
Den Autoren zufolge ist immer noch von einer hohen Zahl an erkrankten, aber nicht diagnostizierten Personen auszugehen.
Lange war die Gewebeprobe Goldstandard
In der Diagnostik galt lange Zeit eine Gewebeprobe aus dem Duodenum als Goldstandard. Die aktualisierte Leitlinie stärkt jedoch vor allem die Rolle der Serologie: Die Bestimmung von Transglutaminase-IgA-Antikörpern im Serum erlaube eine sehr präzise Diagnostik, so die Autoren.
Ziel solle es sein, dass künftig bei einem großen Teil der Patienten mit Zöliakie-Verdacht eine Serologie vorliegt, bevor eine Ösophagogastroduodenoskopie durchgeführt wird. Zudem betonen die Autoren, dass bei Kindern und deutlich nachrangiger auch bei Erwachsenen in bestimmten klinischen Konstellationen die Diagnose auf Basis einer alleinigen serologischen Diagnostik – also ohne duodenale Biopsien – gestellt werden kann.
Neu strukturiertes Kapitel “Therapie”
Oft verzichten die Betroffenen schon vor der gesicherten Diagnose auf Gluten. Daher enthält die Leitlinie Empfehlungen, um zwecks adäquater Diagnosestellung eine Gluten-Reexposition durchzuführen. Auch geht sie auf die weitere Labordiagnostik bei Erstdiagnose und das Monitoring der Betroffenen ein.
Zudem soll das in weiten Teilen neu strukturierte Kapitel “Therapie” die ernährungsmedizinische Kompetenz der Ärzte stärken.
Link zur Leitlinie: www.hausarzt.link/DpimE