Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das Disease-Management-Programm (DMP) für Patienten mit Asthma bronchiale in einigen Punkten ergänzt und spezifiziert. Die Versorgungsaspekte werden jetzt stärker fokussiert, zum Beispiel sollen Ärzte
- therapierelevante Begleiterkrankungen wie Adipositas oder Refl uxbeschwerden,
- das Medikamentenmanagement bei Multimorbidität und
- das Angebot von Tabakentwöhnungsprogrammen
besser berücksichtigen. Außerdem können künftig auch Kinder unter fünf Jahren am DMP Asthma bronchiale teilnehmen. Für diese Altersgruppe hat der G-BA klinische Aufnahmekriterien festgelegt, da eine Lungenfunktionsmessung, um eine reversible Atemwegsobstruktion nachzuweisen, oft noch nicht möglich ist.
Kommentar
Hervorzuheben ist die Aufnahme eines strukturierten Medikamentenmanagements in das DMP für Patienten, die aufgrund mehrerer Erkrankungen dauerhaft mindestens fünf Arzneimittel einnehmen müssen.
Mindestens jährlich soll der Arzt alle eingenommenen Arzneimittel erfassen und deren mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen prüfen.
Statt der bisherigen Einteilung des Asthmas nach Schwere graden steht künftig die Asthmakontrolle für die langfristige Verlaufskontrolle und als Grundlage für die Therapie im Vordergrund. Analog der Regelungen im DMP COPD hat der G-BA die Aufklärung über die negativen Folgen des Tabakkonsums auf Symptomatik und Verlauf des Asthmas bronchiale aufgenommen. Auch diesen Patienten wird auf Kosten der Kasse der Zugang zu strukturierten, evaluierten und publizierten Tabakentwöhnungsprogrammen eröffnet.
Sofern das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Regelungen nicht beanstandet, treten die neuen Anforderungen an das DMP Asthma bronchiale und die Dokumentation zum 1. April 2019 in Kraft. Wegen der erhöhten Anforderungen ist damit zu rechnen, dass auch das Honorar angehoben wird. Weitere DMP soll der G-BA zur chronischen Herzinsuffizienz, Depressionen, Osteoporose, rheumatoide Arthritis und Rückenschmerz entwickeln.