Im Vorfeld des Darmkrebsmonats März wies die KBV verstärkt auf die Möglichkeiten der Früherkennung von Darmkrebs hin. Nach einer Analyse des Zentralinstitutes für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) haben seit Einführung der präventiven Koloskopie 2002 bis Ende 2014 bundesweit rund 5,8 Millionen anspruchsberechtigte Versicherte das Angebot genutzt. Die über alle Jahre seit Einführung des Angebotes kumulierte Teilnahmerate beträgt damit bei den Männern etwa 21,3 Prozent und 23,8 Prozent bei den Frauen. Das ist zu wenig, denn Darmkrebs lässt sich früh erkannt sehr gut heilen und durch frühzeitiges Erkennen und Entfernen von Vorstufen vielfach sogar vermeiden. Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart bei Männern und Frauen. Etwa 26.000 Menschen sterben pro Jahr daran.
Kommentar
Das 2013 in Kraft getretene Krebsfrüherkennungs- und Krebsregistergesetz sieht zur Förderung dieser Präventionsmaßnahme vor, die Darmkrebsfrüherkennung noch in diesem Jahr neu zu gestalten. In diesem Zusammenhang berät der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) derzeit auch, immunologische Stuhltests (iFOBT) zur Früherkennung einzuführen, die den bisherigen guajakbasierten Stuhltests (gFOBT) überlegen sind.
Die Beratung und Motivation zur präventiven Koloskopie können Hausärzte nach der Nr. 01740 EBM berechnen, auch wenn sich der Versicherte anschließend nicht für die Maßnahme entschließt. Die Beratung über die Teilnahme und Motivation zur Teilnahme am Programm zur Früherkennung des kolorektalen Karzinoms sollte möglichst frühzeitig nach Vollendung des 55. Lebensjahres erfolgen. Die Leistung wird extrabudgetär mit 10,75 Euro vergütet. Es „lohnt“ sich deshalb aus allen Betrachtungsrichtungen, seinen Praxiscomputer auf das automatische Erkennen der Patienten zu programmieren, bei denen diese Leistung erfolgen und abgerechnet werden kann. Die Berechnung ist dabei bei allen Versicherten ab dem 55. Lebensjahr einmalig ohne weitere Altersbegrenzung möglich.