Essen. Essen. Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (E-AU) wird wieder digital übertragen. Das teilte der IT-Dienstleister für rund 80 Krankenkassen, Bitmarck, laut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) mit. Um die Kassendaten nicht zu gefährden, hatte Bitmarck seine Systeme vorübergehend nach einem Cyberangriff seit Mittwochabend (26.4.) vom Netz genommen.
Nun laufe die Aufarbeitung. Seit Donnerstagabend (27.4.) würden die Einschränkungen weiter gelockert und die Angebote für die Kunden wieder freigeschaltet, heißt es auf der temporär geschalteten Website von Bitmarck. Die KBV informiert, dass Praxen prüfen sollten, ob sie seit Montagabend (22.4.) 22 Uhr Fehlermeldungen zur E-AU erhalten haben. Liegt ein fehlerhafter Versand vor, sollen sie die E-AU nun erneut an die Krankenkasse schicken.
Nach Angaben von Bitmarck sind interne und externe Sicherheitsexperten, Spezialisten des Landeskriminalamtes in Nordrhein-Westfalen und Datenforensiker eingebunden.
Bundesgesundheitsministerium involviert
Der Dienstleister hatte seine Systeme nach dem Angriff auf das Betriebssystem vom Netz genommen. Davon waren auch die Kunden gesetzlicher Krankenkassen betroffen, die ihre Informationstechnik (IT) von Bitmarck betreiben lassen.
Daten von Versicherten seien nicht abgeflossen, heißt es bei Bitmarck. Weitere Details zu dem Angriff und wer dahinter stecken könnte, teilte das Unternehmen nicht mit. Man stehe in Kontakt mit den betroffenen Krankenkassen und dem Bundesgesundheitsministerium, hieß es.
Betroffen waren auch einige Betriebskrankenkassen. “Wir bitten um Verständnis für Einschränkungen im Interesse der Datensicherheit und entschuldigen uns für Unannehmlichkeiten bei Kundinnen und Kunden.
Versichertendaten vermutlich nicht angegriffen
Die betroffenen Kassen unternehmen alle Anstrengungen, die bestehenden Kommunikationskanäle offenzuhalten und neue Möglichkeiten für den Kundenkontakt zu finden”, teilte der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) am Freitag (28.4.) mit.
“Die gute Nachricht ist bei all diesen Schwierigkeiten, dass es bisher keine Anzeichen für einen Eingriff in die sensiblen Versichertendaten von außen gegeben hat”, betonte Franz Knieps, BKK-Vorstandsvorsitzender.
Quelle: dpa / KBV