Daten von Patientinnen und Patienten werden von den meisten Plattformen, über die Videosprechstunden technisch abgewickelt werden, für Marketingzwecke getrackt. Zu diesem Ergebnis kommt die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), die verschiedene Anbieter dieser Plattformen (darunter etwa Arzt-Direkt, Doctena, Doctolib, Doktor.de, Fernarzt, Jameda, Samedi, Teleclinic, Zavamed.de) unter die Lupe genommen hat.
Zwar würden laut Datenschutzerklärungen der Anbieter keine Gesundheitsdaten übermittelt, meint der vzbv. Dennoch sei die Einbindung von Tracking-Anbietern in diesem Bereich sehr kritisch zu sehen. Auch würden Daten in Länder außerhalb der EU, meist in die USA, übermittelt, so der vzbv.
Das Gros oben genannter Dienste (außer Fernarzt und Zavamed.de) sind bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gelistete, zertifizierte Anbieter.
Für das Tracking ist allein der Anbieter verantwortlich, nicht die Ärztinnen und Ärzte, teilt die KBV auf Anfrage von “Der Hausarzt” mit. Die KBV plane, die Ergebnisse der vzbv-Studie mit dem GKV-Spitzenverband sowie den Zertifizierungsstellen zu besprechen. Gegebenenfalls könne dann der Zertifizierungsprozess im Hinblick auf die vzbv-Kritikpunkte optimiert werden.