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HerzschwächeStudie findet Vorteile für Telemonitoring

Patient im Tablet: Telemonitoring ist eine Hoffnung der Kardiologie

Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz werden seltener im Krankenhaus behandelt und leben länger, wenn sie telemedizinisch mitbetreut werden. Das zeigt die Fontane-Studie von Wissenschaftlern der Berliner Charité mit mehr als 1.500 Patienten zusammen mit 113 kardiologischen und 87 hausärztlichen Einrichtungen. Die Vorteile zeigten sich sowohl bei Patienten in Metropolregionen als auch auf dem Land.

Die Hälfte der Teilnehmer wurde telemedizinisch mitbetreut, die andere Hälfte konventionell behandelt. Erstere erhielten vier Messgeräte: ein Elektrokardiograf (EKG) mit Fingerclip zur Messung der Sauerstoffsättigung, ein Blutdruckmessgerät, eine Waage sowie ein Tablet zur Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes.

Über das Tablet wurden die Werte automatisch an das Zentrum für kardiovaskuläre Telemedizin der Charité übertragen. Ärzte und Pflegekräfte des Zentrums bewerteten die übertragenen Messwerte – 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche. Bei einer Verschlechterung der Werte ergriffen sie entsprechende Maßnahmen, zum Beispiel die Veränderung der Medikation, die Empfehlung für einen ambulanten Arztbesuch oder die Krankenhauseinweisung.

Es zeigte sich, dass Patienten mit Telemonitoring im Schnitt 3,8 Tage pro Jahr wegen der Herzinsuffizienz stationär behandelt wurden, in der Kontrollgruppe waren es 5,6 Tage. Damit habe die Telemedizin-Gruppe insgesamt und bezogen auf die einjährige Studiendauer pro Patient signifikant weniger Tage durch ungeplante kardiovaskuläre Krankenhausaufenthalte oder Tod verloren: 17,8 Tage im Vergleich zu 24,2 Tagen in der Kontrollgruppe.

Auch die Gesamtsterblichkeit fiel geringer aus: Von 100 Patienten starben in einem Jahr unter den regulären Bedingungen etwa elf Patienten (11,3 pro 100 Patientenjahre), mit telemedizinischer Mitbetreuung hingegen etwa acht Patienten (7,8 pro 100 Patientenjahre).

Nun wollen die Forscher wissenschaftlich prüfen, ob eine telemedizinische Betreuung auch Kosten sparen kann. Hingegen kam das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kürzlich zu anderen Ergebnissen: Es sei unklar, ob Patienten mit Herzinsuffizienz von Telemonitoring profitierten (“Der Hausarzt” 6).

Koehler F et al. Efficacy of Telemedical Interventional Management in Patients with Heart Failure (TIM-HF2): a randomised, controlled, parallel-group, unmasked trial, The Lancet 2018. DOI 10.1016/S0140-6736(18)31880-4

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