Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Amtszeit als Kammerchef gesteckt?
Ich möchte die Attraktivität des ärztlichen Berufes stärken und mich für den Erhalt der Freiberuflichkeit einsetzen. Daneben gilt es, die sektorenverbindende Versorgung zu verbessern und die Digitalisierung konstruktiv-kritisch zu begleiten. Dabei dränge ich auf unsere Mitwirkung auf Länderebene, wenn es darum geht, politische Vorgaben wie den Koalitionsvertrag umzusetzen.
An welchen Stellschrauben muss gedreht werden, um Nachwuchs zu gewinnen?
Die Niederlassung von Landärzten muss gefördert werden. Dazu gehört der Ausbau von Strukturfonds, die Schaffung von Weiterbildungsverbünden – auch für Fachärzte – und wirtschaftliche Planbarkeit für die Praxen. Die Belastung im Bereitschaftsdienst muss reduziert, Regresse abgeschafft werden. Vor allem aber brauchen wir mehr Studienplätze und einen von der Abiturnote unabhängigen Zugang zum Medizinstudium.
A propos Belastung im Bereitschaftsdienst. Dessen Reform hat in Bayern jüngst für Trubel gesorgt (Hausarzt 5). Wie stehen Sie dazu?
Ich bin froh, dass wir in Bayern den Bereitschaftsdienst weiterentwickelt haben. Wir haben Dienstgebiete zusammengelegt, Bereitschaftsdienstpraxen an Kliniken eingerichtet und den Sitz- und Fahrdienst getrennt. Dadurch ist die hohe Dienstbelastung deutlich reduziert worden und eine Niederlassung in ländlichen Regionen wieder attraktiv.
Am 27. und 28. April findet der Bayerische Hausärztetag statt. Programm und Anmeldung: www.bayerischer-hausaerztetag.de