Vor gut einem Jahr ist der bundeseinheitliche Medikationsplan gestartet, dennoch hat nur etwas mehr als ein Drittel der Anspruchsberechtigten einen erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Studie mit 324 hkk-Versicherten. Im Auftrag der Krankenkasse hat das Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG) hkk-Versicherte, die Anspruch auf einen BMP haben – also mindestens drei verordnete Arzneien nehmen -, befragt. Demnach haben nur 37,7 Prozent der berechtigten Versicherten auch einen Plan bekommen.
Auch bei der Aufklärung gibt es laut der Studie Defizite: Immerhin ein Viertel wurde nicht oder unzureichend über den Sinn des Plans informiert, einem Fünftel haben die Ärzte nicht die Wirkung und Einnahme der Medikamente erklärt. Zudem haben sich die Ärzte oft nicht erkundigt, ob die Patienten zusätzlich rezeptfreie Arzneimittel einnehmen (51 Prozent). Ebenso haben Ärzte fast die Hälfte (43 Prozent) der Patienten nicht darauf hingewiesen, dass sie den Medikationsplan auch bei anderen Arztbesuchen vorzeigen sollen. Besser funktioniert der umgekehrte Weg: Andere Ärzte als der Plan-Aussteller fragten lediglich bei einem Drittel der Patienten nicht nach, ob es einen Medikationsplan gibt.