Wer seinen Arbeitsplatz als unsicher empfindet oder von unfreiwilliger Umgestaltung bedroht sieht, kann darunter leiden wie unter einer körperlichen Krankheit. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) hin. Eine Studie des Helmholtz Zentrums zeigt: Der Stressfaktor Arbeitsunsicherheit kann für die Betroffenen offenbar auch langfristige Folgen haben. Arbeitnehmer, die in mittleren Lebensjahren mit Arbeitsunsicherheit konfrontiert waren, schätzten ihr eigenes Wohlbefinden noch rund 20 Jahre später als deutlich geringer ein.
Für die MONICA/KORA-Studie wurden 1.800 Arbeitnehmer befragt (doi:10.5271/sjweh.3546). Bei der Erstbefragung waren alle berufstätig; fast 40 Prozent von ihnen gaben jedoch an, sich oft oder manchmal Sorgen zu machen, die derzeitige Arbeitsstelle behalten zu können. Als dieselben Teilnehmer im Schnitt 20 Jahre später erneut befragt wurden, waren alle im Ruhestand. Die Gruppe derjenigen, die zuvor über Arbeitsunsicherheit geklagt hatte, wies nun ein deutlich vermindertes Wohlbefinden, gemessen anhand der WHO-5 Skala, auf.