Gegenüber der Tonsillektomie bietet eine Tonsillotomie kurzfristige Vorteile und langfristige Nachteile, urteilt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Die Tonsillotomie sei in den ersten beiden Wochen mit weniger Schmerzen, Schluck- und Schlafstörungen verbunden. Daraus lässt sich ein Hinweis auf einen geringeren Schaden der Tonsillotomie ableiten. Nachwachsendes Gewebe könne nach einer Tonsillotomie aber Nachteile mit sich bringen: So könne es auch Jahre später wieder zu Entzündungen der Gaumenmandeln und ggf. weiteren Operation kommen.
In Bezug auf rezidivierende Tonsillitis und HNO-Infektionen fand sich ein Hinweis für einen geringeren Nutzen der Tonsillotomie: Bei fünf von 43 Patienten mit Tonsillen-Hyperplasie traten sechs Jahre nach einer Tonsillotomie erneut Entzündungen am Tonsillengewebe auf. Bei den 48 Teilnehmern, die eine Tonsillektomie erhielten, zeigten sich keine Entzündungen.
Für den Vergleich mit einer konservativen Therapie wie „abwartendes Beobachten“ seien Nutzen oder Schaden der Tonsillotomie unklar, da das Institut dazu keine Studien identifizieren konnte.