Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland Nr. 1 in Sachen Zuwanderung. 2,27 Millionen Ausländer leben nach Angaben des Statistischen Landesamtes IT.NRW in Nordrhein-Westfalen, davon rund 1,39 Millionen im Gebiet des Hausärzteverbandes Nordrhein, Tendenz steigend. So nimmt auch der Anteil an Patienten mit Migrationshintergrund in den Hausarztpraxen Nordrheins weiter zu. Die größten Ausländergruppen bilden die Türken, Polen, Italiener und Syrer.
Die Vielfalt der Nationalitäten erfordert von den Hausärzten und den Praxisteams gute Kenntnisse der verschiedenen Kulturen, Empathie und professionellen Umgang mit den ausländischen Patienten. Missverständnisse in der Kommunikation können fatale Auswirkungen haben. "Wir müssen die Probleme der Patienten verstehen. Gleichzeitig ist es wichtig, Krankheiten und Behandlungsmethoden so an die Patienten heranzubringen, dass ein Heilungserfolg erreicht werden kann", erläutert Dr. Oliver Funken, 2. Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V.
Der Hausärzteverband Nordrhein entwickelt daher eine Schulung, die Hausärzten und ihren Praxismitarbeitern hilft, die interkulturelle Kommunikation in ihren Praxen zu verbessern. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft "Interkulturalität in der medizinischen Praxis" führt der Hausärzteverband Nordrhein derzeit eine Befragung bei den Hausarztpraxen zum Status quo durch. In Anlehnung an die Befragungsergebnisse soll die Schulung "Interkulturelle Kommunikation in der medizinischen Praxis" praxisnah an den Bedürfnissen der Hausärzte und ihrer Medizinischen Fachangestellten (MFA) ausgerichtet werden.