Bei der Frühjahrstagung des Sächsischen Hausärzteverbandes am 12. März in Dresden betonten sowohl die Sächsische Landesregierung, Akteure der Selbstverwaltung als auch der Sächsische Hausärzteverband die Notwendigkeit, die Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) in Sachsen umgehend umzusetzen. Ingrid Dänschel, Vorsitzende des Sächsischen Hausärzteverbandes, sagte im Anschluss an die Frühjahrstagung: „Die HZV ist eine wichtige Innovation, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige haus ärztliche Versorgung sicherzustellen. Wir als Hausärzte sind dankbar, dass wir hier auf eine breite Unterstützung von Politik sowie großen Teilen der Selbstverwaltung bauen können.“
An der Frühjahrstagung nahmen zahlreiche Vertreter der Gesundheitspolitik, Krankenkassen und Selbstverwaltung teil. Für die Landesregierung Sachsen sprach die Staatsministerin für Verbraucherschutz und Soziales, Barbara Klepsch (CDU). Zum Hintergrund: Im September 2015 hatten AOK Plus und Sächsischer Hausärzteverband einen HZV-Vertrag geschlossen, der durch einen Schiedsspruch festgesetzt wurde. Ziel des Vertrages ist es, die ganzheitliche hausärztliche Versorgung, insbesondere von Menschen mit chronischen Erkrankungen, nachhaltig zu stärken. Die AOK Plus weigert sich, den rechtsgültigen Vertrag umfassend umzusetzen.
Trotz der Blockadehaltung der AOK Plus, stößt der Vertrag auf großes Interesse von Seiten der Hausärzte und Versicherten. „Die Tricksereien der AOK Plus haben inzwischen ein Ausmaß erreicht, das gegenüber den Patienten und den Hausärzten in Sachsen unverantwortlich ist“, so Dänschel. Die HZV sei außerdem die effektivste Maßnahme, um zukünftig wieder mehr junge Menschen in Sachsen dazu zu motivieren, den Beruf des Hausarztes zu ergreifen.
Die Delegierten befassten sich neben der HZV mit den Themen Dokumentationspflicht in der Hausarztpraxis und Ärztegesundheit. Der Sächsische Hausärzteverband sieht hier großen Handlungsbedarf und wird künftig darauf einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit legen.
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