Der GKV-Spitzenverband hat einen ersten Prototyp für das geplante Arztinfosystem (AIS) zu Ergebnissen der frühen Nutzenbewertung entwickelt. "Unser Vorschlag ist eine Simulation und basiert auf einer Kombination aus verbindlichen und freiwilligen Informationen", erklärt Sprecherin Ann Marini auf Anfrage.
Laut Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz soll das Modul für die Praxis-EDV Ärzte besser über Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) informieren.
Der Deutsche Hausärzteverband hatte in der Diskussion um die konkrete Ausgestaltung wiederholt betont, dass die zusätzlichen Informationen nicht die Arbeitsabläufe in den Praxen stören dürften. Dass der nun vorgestellte Prototyp auch "zwingend erscheinende" Informationen, also Pop-Up-Fenster, enthält, sehen viele Hausärzte daher kritisch.
In der Simulation der Kassen öffnet der Arzt wie gehabt Rezeptformular 16 und entscheidet sich für Präparat, Wirkstärke, Packungsgröße und ggf. Hersteller. Verpflichtend eingeblendet würden dann eine Kurzform des Zulassungstextes sowie die G-BA-Beschlüsse mit Infos etwa zum Anwendungsgebiet, zu Teilindikationen oder zum Ausmaß des Zusatznutzens, erklärt Marini. In die G-BA-Beschlüsse könne der Arzt dann optional tiefer einsteigen, etwa für Gründe für die Bewertung oder Hinweise auf Preisvereinbarungen.