Es ist schwierig, eine gestörte Darmflora wieder zu normalisieren. Bisher war es nicht möglich, sogenannte probiotische, also gesundheitsfördernde Bakterien dauerhaft im Darm von Patienten anzusiedeln. Das könne nur dann gelingen, wenn eine solche Therapie personalisiert erfolgt und ökologische Kriterien berücksichtigt, berichten kanadische Forscher. Wenn beispielsweise durch eine antibiotische Behandlung einzelne Keimarten im Darm "ausgestorben" sind, müssten genau diese Keime wieder in das gestörte Ökosystem eingeführt werden. Es sei daher wichtig, für jeden Patienten zu ermitteln, welche Keime fehlen und welche ökologische Nischen neu zu besetzen sind, schreiben die Wissenschaftler [1]. An der Studie nahmen keine Patienten, sondern gesunde Menschen teil. Die verabreichten Bifidobakterien siedelten sich lediglich bei Probanden an, die nur geringe Mengen dieser Spezies beherbergten. Eine erfolgversprechende Therapie mit probiotischen Bakterien erfordere daher eine individuelle Analyse der Darmbakterien und entsprechende Auswahl der geeigneten Keimarten.
Literatur: 1. Maldonado-Gómez M-X et al. Cell Host and Microbe. 2016; DOI: 10.1016/j.chom.2016.09.001