Blau, Gelb oder Pink? Bevor sie selbst kleben dürfen, lernen die Hausärztinnen und Hausärzte die Farbenlehre des Elastischen Kinesio-Tapings. Unterdessen wird im Raum nebenan heftig diskutiert: Wann ist wirklich ein Antibiotikum nötig? Und wie kann man in der Praxis den Einsatz reduzieren? Ein paar Zimmer weiter wird schon praktisch geübt, wie man bei Schmerzpatienten den gesamten Bewegungsapparat in fünf Minuten untersuchen kann.
Es ist diese Kombination aus Theorie und Praxis, evidenzbasierter Medizin und Erfahrungsaustausch, die die practica so erfolgreich macht. Das zeigen auch Rückmeldungen (s. Kasten) der insgesamt 230 Teilnehmer, die dieses Jahr Ende Juni zur 2. practicaOberhof gekommen sind. Aus 34 Kursen konnten Hausärzte, Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH®) und Medizinische Fachangestellte (MFA) wählen – von A wie Antibiotikatherapie bis W wie Wundversorgung. Die Qualität steht dabei für das Institut für hausärztliche Fortbildung (IHF) e.V. im Deutschen Hausärzteverband im Fokus: Alle Fortbildungen sind evidenzbasiert, praxisnah und produktneutral aufgebaut und werden von Hausärzten für Hausärzte konzipiert.
Ein Highlight hatte das IHF für junge Allgemeinmediziner im Programm: An den drei Seminaren der "AG Werkzeugkasten für die Niederlassung" konnten Medizinstudierende und Ärzte in Weiterbildung kostenfrei teilnehmen. Hier geben junge Hausärztinnen und Hausärzte praktische Tipps rund um die Praxisgründung und -führung. Beim Nachwuchsabend des Thüringer Hausärzteverbands nutzten zudem mehr als 20 angehende Hausärzte ihre Fragen zu Weiterbildung und Niederlassung zu stellen.
Zum Beispiel: "Welche Vertiefungen in der Weiterbildung sind später in der Praxis wirklich nützlich?" "Das hängt ganz davon ab, was man später in der Praxis anbieten will", antwortete Dr. Christian Fleischhauer aus Jena, der von seiner eigenen Praxisgründung auf dem Podium berichtete. Er selbst würde Palliativmedizin, Diabetologie, Geriatrie und vor allem Dermatologie empfehlen, da dies in der Praxis doch eine größere Rolle spiele. Andere erfahrene Hausärzte nannten noch Chirurgie und Psychiatrie/Psychosomatik.
Aber auch nach der Weiterbildung bleibe noch Zeit, Interessen auszubauen und sich fortzubilden. Unkompliziert gehe das etwa über zweiwöchige Hospitationen bei Kollegen mit anderen Schwerpunkten sehr gut, so ihr Ratschlag an den Nachwuchs. Generell sei es hilfreich, in viele Bereiche reinzuschnuppern und sich breit aufzustellen, weil die Allgemeinpraxis so vielseitig sei. Darüber hinaus räumten sie mit einigen Vorurteilen auf, etwa dass Hausärzte keine Einzelkämpfer, sondern sehr gut mit anderen Ärzten in ihrer Region vernetzt sind.
Das sagen Teilnehmer:
"Kompakte Fortbildungen für die hausärztliche Praxis wie bei der practica gibt es nur sehr selten."
"In Oberhof hat man das bewährte practica-Konzept, aber zentral gelegen im grünen Herzen Deutschlands."
"Fortbildung, die sich gut mit der Familie kombinieren lässt."
"Evidenzbasierte Fortbildung von Hausärzten für Hausärzte. Würde mich freuen, wenn es die practica bald noch an weiteren Orten in Deutschland gibt."
practicaOberhof verpasst?
Sie waren zur practicaOberhof verhindert, wollen aber die practica-Philosophie kennenlernen? Dann kommen Sie doch von 26. bis 29. Oktober zur 41. practica nach Bad Orb. Dieses Jahr unter dem Motto "Hausarzt 2016 – Selbstverständlich Wissen". Erleben Sie Fortbildung zum Mitmachen von Hausärzten für Hausärzte. Evidenzbasiert, nah an der Praxis und produktneutral – das bewährte IHF-Leitbild. Blättern Sie ins Programm und melden sich einfach online an unter www.practica.de!