Neuer Fortbildungskongress BAM“Wir wollen Fortbildung feiern”

In Berlin-Neukölln planen der Hausärztinnen- und Hausärzteverband, das Institut für hausärztliche Fortbildung (IHF) und die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM) einen neuen Bundesfortbildungskongress für Allgemeinmedizin. Dr. Sandra Blumenthal und Ruben Bernau erklären, was es mit dem neuen Kongress auf sich hat.

Der erste Bundesfortbildungskongress für Allgemeinmedizin (BAM) soll vom 31.5. bis 1.6.2024 in Berlin stattfinden.

Der erste Bundesfortbildungskongress für Allgemeinmedizin (BAM) soll vom 31.5. bis 1.6.2024 in Berlin stattfinden. Wie ist es dazu gekommen, dass IHF, DEGAM und Hausärztinnen- und Hausärzteverband diesen Kongress ins Leben gerufen haben?

Ruben Bernau: Wir bieten das ganze Jahr über Fortbildungen für Hausärztinnen und Hausärzte an, sodass die Ärztinnen und Ärzte und ihre Praxisteams auch zeitlich viel Auswahl haben. Viele Kolleginnen und Kollegen werden sich noch an den früheren Frühjahrskongress in Mannheim erinnern. Als Ersatz wollten wir einen neuen überregional attraktiven Kongress schaffen. Und hier kommt dann die DEGAM ins Spiel.

Dr. Sandra Blumenthal: Ja, diesen Kongress in Mannheim haben wir schmerzlich vermisst, weil es eine gute Möglichkeit war, die Leitlinien in die Praxis zu bringen. Die practica in Bad Orb ist leider immer schon weit im Voraus ausgebucht und für Newcomer quasi unerreichbar. Daher musste ein weiteres Format her. Dabei haben wir auch einen Ort gesucht, an dem der neue Kongress in Zukunft weiter wachsen kann.

In Berlin haben Sie solch einen Ort gefunden, der gut erreichbar ist?

Blumenthal: Genau. Das Estrel-Hotel, das in Berlin-Neukölln liegt, ist richtig groß und bietet Platz für 1.000 Menschen. Außerdem ist die Anbindung sehr gut.

Bernau: Die practica ist quasi mein Wohnzimmer! Bad Orb hat seinen besonderen Charme, aber stößt – auch was die Technik betrifft – mittlerweile an seine Grenzen.

Der BAM soll einen ergänzenden Kreis ansprechen und bietet daher das totale Kontrastprogramm: Das Estrel ist ein hypermodernes Hotel mit großen Bühnen und bester Technik. Wir werden dort neue Sachen ausprobieren und anbieten können.

Können Sie Beispiele nennen? Was erwartet Ärztinnen und Ärzte in Berlin?

Bernau: Es soll zum Beispiel ein Live-Notfalltraining geben, da kann schon mal ein Tubus durch die Luft fliegen. Im Foyer gibt es eine sich drehende Bühne, die uns ganz neue Möglichkeiten bietet. Es wird bei allen Fortbildungssträngen außerdem viel Interaktivität geben, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingebunden werden. Dr. Jana Husemann, Vorsitzende des Landesverbandes Hamburg, und Dr. Ilja Karl, Hausarzt in Arendsee, werden mit ihrem Podcast “Studienlage” live vor Ort sein.

Blumenthal: Geplant haben wir jetzt erst einmal für rund 200 bis 300 Teilnehmende. Unser Ziel sind 1.000 in ein paar Jahren. Vor Ort wird auch die Sektion Leitlinien und Qualitätsförderung (SQL) und natürlich die DEGAM vertreten sein. Für Referierende gibt es zudem ein Vor-Ort-Didaktik-Training.

Dann wird es auch politisch?

Bernau: Natürlich. Viele von uns werden dort sein. Das IHF und das DEGAM-Präsidium werden tagen sowie das Forum Weiterbildung im Hausärztinnen- und Hausärzteverband, Vertreter von JADE etc. Auch der Bundesvorstand plant, vor Ort zu sein. Wir wollen ja alle das Gleiche.

Blumenthal: Ja, hier wächst zusammen, was zusammengehört. Unser Ziel ist es, uns noch stärker zu vernetzen – hierfür geht es ins politische Berlin. Wir wollen ein offenes, hausärztliches Szenetreffen etablieren. Wir wollen Fortbildung feiern und entwickeln sie auch weiter – und zwar gemeinsam unter dem Motto: Die Wissenschaft braucht die Praxis und die Praxis braucht die Wissenschaft. Wir wollen, dass es ganz laut “BÄM” macht.

red

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