Um Argumente für oder gegen eine patientenindividuelle Verblisterung (PIV) in Pflegeheimen zu formulieren, fehlen belastbare Studien. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Demnach liegen Studien bislang vor allem für den ambulanten Bereich, nicht jedoch die Pflege vor. Das IQWiG habe daher einen Studienvorschlag unterbreitet, teilte es im Mai mit.
Seit einigen Jahren wird in Deutschland diskutiert, ob eine vermehrte Verblisterung für Pflegeheimbewohner geeignet ist, das System der Pflege zu entlasten und die Versorgung der Heimbewohner nachhaltig zu verbessern. Für beide oft kontrovers bewerteten Bereiche – sowohl Entlastung als auch wirtschaftliche Auswirkungen – sieht das IQWiG einen Mangel an belastbaren Daten.
Jedoch stellt das Institut Schätzungen an: Bei Kosten für einen Wochenblister von drei Euro und einer Einsparung bei den Medikamentenausgaben aufgrund geringeren Verwurfs um 4,1 Prozent wäre eine PIV kostenneutral, wenn pro Woche und Heimbewohner mindestens 73,17 Euro an Kosten für verblisterte Arzneimittel anfielen. Andere monetäre Effekte – etwa infolge seltenerer Klinikeinweisungen – einzubeziehen, sei mangels Daten nicht möglich.