Nach einem Krankenhausaufenthalt kennen die wenigsten Patienten die neu verordneten Arzneimittel, die sie einnehmen sollen. Das geht aus einer Studie zur Entlassmedikation hervor (Freyer J. et al, Dtsch Med Wochenschr 2016; 141: 1). Dafür wurden 179 Patienten vor ihrer Entlassung aus einem Akut- oder geriatrischen Krankenhaus hinsichtlich ihrer Medikation befragt.
Das Ergebnis: Den meisten (81 Prozent) wurde während des stationären Aufenthaltes ein neues Medikament zur ambulanten Weiterbehandlung verordnet. Doch nur elf Prozent konnten dies zutreffend benennen. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) führt dies auf zu wenig Zeit für ein Arzt-Patienten-Gespräch zurück. Sie betont daher, den Stellenwert von Arztbriefen, die die weiterbehandelnden Hausärzte über die Therapie informieren. „Ähnliches erleben wir bei der Aufnahme von Patienten in die Klinik: Nur 20 Prozent der Patienten mit acht und mehr Arzneimitteln – also die Patienten mit besonderem Risiko – können vollständige Angaben zu ihrer Medikation machen“, sagt Prof. Daniel Grandt, Leiter der DGIMKommission für Arzneimitteltherapie-Management und -sicherheit.
Ab Oktober haben Patienten, die mehr als drei Arzneimittel nehmen, einen Anspruch auf einen Medikationsplan. Diesen sollen die Hausärzte ausstellen.