Niedersachsens Hausärzte begrüßen nachdrücklich den Entschließungsantrag der CDU-Landtagsfraktion zur Stärkung hausärztlicher Versorgung im Land. Dieser sieht neben der Förderung der Allgemeinmedizin während des Studiums und dem Ausbau der Weiterbildung auch die Begleitung bei der Gründung von Gemeinschaftspraxen und medizinischen Versorgungszentren (MVZ) vor. Die Niederlassung in medizinisch unterversorgten Gebieten müsse erleichtert werden, beispielsweise durch Umsatzgarantien oder Investitionskostenzuschüsse.
Auch beim Stichwort Weiterbildungsverbünde ist sich der Verband mit den Christdemokraten einig: "Gerade diese zwischen Krankenhäusern und Arztpraxen bestehenden engen Verzahnungen können vor allem in ländlichen Gebieten nur erfolgreich funktionieren, wenn wir alle an einen Tisch holen – die KV und den Hausärzteverband genauso wie die Gemeinden, Städte und Landkreise sowie regionale Krankenhäuser. Es gilt, gezielt positive Anreize für Hausärzte in spe insbesondere auch regional zu schaffen. Und bei diesem Thema sind wir alle gefordert", unterstreicht Dr. Matthias Berndt, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nieder-sachsen.
Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) hingegen sieht viele Forderungen "längst" erfüllt, die Situation sei bekannt und erste Maßnahmen getroffen. Diese zeigten deutlich den Stellenwert der hausärztlichen Versorgung, so die Ministerin vor dem Landtag. Zudem sei geplant ,die Förderung der Allgemeinmedizin durch Stipendien zu flankieren, die interessierte Studierende im Gegenzug zu einer mehrjährigen hausärztlichen Tätigkeit in ländlichen Regionen verpflichte. Außerdem sei geplant, Kommunen mit weniger als 50.000 Einwohnern zu unterstützen, wenn sie kommunale MVZ errichten wollen. Bei Gründung eines MVZ mit hausärztlicher Ausrichtung können diese einen Zuschuss von bis zu 50.000 Euro erhalten. Sie verpflichten sich im Gegenzug die hausärztliche Tätigkeit mindestens drei Jahre am Standort aufrecht zu erhalten. Auf Anregung der CDU das vom Hausärzteverband im Kreis Osnabrück praktizierte Modell aufzugreifen, wonach der Landkreis die Weiterbildung von VERAH® mit 1.000 Euro unterstützt, konterte Rundt, die Delegation laufe bereits erfolgreich.