Halle/Schwerin/Wiesbaden. Die Gesundheitsausgaben in Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Sachsen-Anhalt klettern auf neue Rekordwerte. Das vermelden die Statistischen Landesämter. Durchschnittlich um fast fünf Prozent steigen die Ausgaben der Länder.
Fast 4700 Euro pro Einwohner
In Mecklenburg-Vorpommern stiegen die Ausgaben auf 7,6 Milliarden Euro im Jahr 2017 . Das waren rund 400 Millionen Euro mehr als im Jahr davor, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Schwerin mitteilte. Pro Einwohner betrugen die Gesundheitsausgaben 4.691 Euro nach 4.480 Euro im Jahr davor. Das war mehr als im Bundesdurchschnitt, der 2017 bei 4544 Euro lag. Damit wurde jeder sechste im Land erwirtschaftete Euro für die Gesundheit ausgegeben. Die Ausgaben entsprachen dem Amt zufolge 17,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Bundesweit sind es nur 11,5 Prozent gewesen.
Den größten Teil der Gesundheitsausgaben in Mecklenburg-Vorpommern trugen mit 63,7 Prozent die gesetzlichen Krankenkassen, wie es weiter hieß. In Deutschland insgesamt waren es 57 Prozent. Die Pflegeversicherung übernahm in MV 12,9 der Ausgaben – bundesweit 9,9 Prozent. Aus privaten Taschen wurden 8,6 Prozent finanziert – der Anteil liegt bundesweit mit 13,5 Prozent höher.
Die Gesundheitsausgaben umfassen dem Amt zufolge alle Käufe von Waren und Dienstleistungen zur Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege. Sie schließen die Kosten der Verwaltung sowie die Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens ein.
Rekordwert von 28,3 Milliarden Euro
Die Gesundheitsausgaben in Hessen sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und haben 2017 mit 28,3 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert erreicht. Seit Beginn der Statistik 2008 sei die Zahl um 43 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Im Vergleich zum Vorjahr war der Wert 2017 um 4,8 Prozent angewachsen. Auf jeden Hessen entfielen durchschnittlich 4.551 Euro für Waren und Dienstleistungen rund um die Gesundheit.
Den mit 55,9 Prozent größten Teil der Ausgaben stemmte im Jahr 2017 die gesetzliche Krankenversicherung, private Haushalte trugen rund 14,3 Prozent bei. Die soziale Pflegeversicherung steuerte zwar insgesamt nur 9,5 Prozent der Ausgaben bei, verzeichnete aber im Vergleich aller Kostenträger mit knapp 28 Prozent den stärksten Zuwachs. Nach Angaben der Statistiker ist dies auf das dritte Pflegestärkungsgesetz zurückzuführen, das 2017 in Kraft trat.
Auf die private Krankenversicherung entfielen 2017 rund 9,2 Prozent der Gesundheitsausgaben, auf die öffentlichen Haushalte 4,4 Prozent. Die Arbeitgeber kamen für 4 Prozent auf, die gesetzliche Unfallversicherung für 1,5 Prozent und die gesetzliche Rentenversicherung für 1,2 Prozent.
200 Euro mehr in Sachsen-Anhalt
Die Gesundheitsausgaben in Sachsen-Anhalt sind den jüngsten vorliegenden Zahlen zufolge im Jahr 2017 um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Pro Einwohner seien rund 4.700 Euro ausgegeben worden, etwa 200 Euro mehr als im Jahr zuvor, teilte das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt am Mittwoch in Halle mit. Den höchsten Zuwachs habe es mit 21,7 Prozent bei den Ausgaben für die soziale Pflegeversicherung gegeben. Den größten Anteil an den Gesundheitsausgaben hatten den Angaben zufolge weiter die Gesetzlichen Krankenkassen zu verzeichnen.
Insgesamt hatten die Gesundheitsausgaben den Statistikern zufolge im Jahr 2017 in Sachsen-Anhalt einen Umfang von 10,5 Milliarden Euro. Dazu zählen alle Ausgaben für Waren und Dienstleistungen für die Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege. Hinzu kommen die Kosten der Verwaltung sowie die Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Quelle: dpa/sa, dpa/lhe, dpa/mv