Nehmen Patienten nur über eine kurze Zeit Cortison als Tabletten ein, müssen sie trotzdem mit Nebenwirkungen rechnen. Darauf deutet eine US-amerikanische Beobachtungsstudie hin, gleichwohl ein Kausalzusammenhang aufgrund des Studiendesigns nicht belegt werden kann.
Die Forscher werteten 1,5 Millionen Patientendaten nach den für Glukokortikoide bekannten Nebenwirkungen Knochenbrüche, Thrombosen und Blutvergiftungen aus. Bei einem Fünftel dauerte die Therapie höchstens 30 Tage, davon bei knapp der Hälfte nur sechs Tage.
Für alle drei Erkrankungen wiesen Cortison-Patienten ein etwas höheres Risiko auf als die 1,2 Millionen Patienten, die kein Cortison erhielten:
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Knochenbrüche: 0,51 (Cortisongruppe) versus 0,39 Prozent (Vergleichsgruppe)
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Thrombosen: 0,14 versus 0,09 Prozent
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Blutvergiftung: 0,05 versus 0,02 Prozent.
Quelle: BMJ 2017; 357; j1415 (doi: 10.1136/bmj.j1415)