Statt des üblichen Kontrastmittels kann auch eine einfache Zuckerlösung Gehirntumoren im MRT sichtbar machen. Dies ist Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Uniklinikums Heidelberg gelungen. Anders als Kontrastmittel nehmen Zellen Glukose auf und bauen es ab. Besonders Tumorzellen sind süchtig nach Zucker, um ihren hohen Energiebedarf zu decken. Die Beobachtung der Zucker-Stoffwechselaktivität könnte daher Krebsherde oder sogar besonders aggressiv wachsende Tumorareale identifizieren, so das DKFZ.
Um den Traubenzucker sichtbar zu machen, benutzten die Forscher einen Hochfeld-Tomographen mit einer Magnetfeldstärke von 7 Tesla und eine spezielle Methode, um das Glukose-Signal selektiv zu verstärken. Dies reichte, um die Änderungen der Zuckerkonzentration im Hirngewebe nach der Injektion von Glukoselösung darzustellen. Die Forscher beobachteten sowohl die Änderung des Glukosesignals von gesunden Hirnarealen als auch die krankhafte Änderung in Hirntumoren beim Menschen. „Unsere Glukose-MRT kommt ohne jegliche Radioaktivität und somit ohne eine Strahlenbelastung für den Patienten aus“, sagt Erstautor Daniel Paech. Allerdings müssen noch weitere Fragen zum Einsatz der Messmethode geklärt werden.
Quelle: Radiology 2017, DOI: 10.1148/radiol.2017162351