In Baden-Württemberg hat Gesundheitsministerin Katrin Altpeter (SPD) ein Modellprojekt gestartet, mit dem das Land neue Ansätze zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung entwickeln will. In einer aus den Landkreisen Reutlingen, Biberach und Ravensburg bestehenden Modellregion sollen über Kreisgrenzen hinweg Lösungen für eine sektorenübergreifende Weiterentwicklung der ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen erarbeitet werden. Für das Modellprojekt, das von Beginn an wissenschaftlich begleitet wird, steht eine Million Euro zur Verfügung. Das modellhafte Versorgungskonzept soll gemeinsam mit allen Partnern in der Region, mit Landräten und Oberbürgermeistern, Kreistagen, Gemeinderäten, Krankenhausträgern, Kassenärztlicher Vereinigung, Krankenkassen, mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, Vertretungen der Gesundheitsfachberufe und der Pflege sowie den Bürgern erarbeitet werden.
Das Institut für Allgemeinmedizin der Uni Frankfurt/Main unter der Leitung des Vorsitzenden des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Prof. Ferdinand Gerlach, begleitet wissenschaftlich die Konzeptentwicklung. Grundlage für die Erarbeitung des Konzepts ist eine Datenerhebung und -analyse durch die Universität Heidelberg (Prof. Szecsenyi). Darin sollen die Morbidität, also die Häufigkeit von Erkrankungen der Bevölkerung Baden-Württembergs, der Ist-Zustand der ambulanten haus- und fachärztlichen und der (teil-)stationären Gesundheitsversorgung sowie die Patientenströme beschrieben und der zukünftige Versorgungsbedarf perspektivisch aufgezeigt werden.