Das Ausgabenvolumen für Arzneimittel steigt im kommenden Jahr bundesweit um 7,95 Prozent. Das sind 3,8 Milliarden Euro mehr als dieses Jahr. Darauf haben sich Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband in den Rahmenvorgaben für 2024 geeinigt, wie beide im Oktober mitteilten.
Die Vorgaben sind die Grundlage für die Arzneimittel- und Heilmittelvereinbarungen, die – unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten – von den KVen und den gesetzlichen Krankenkassen getroffen werden.
Der vergleichsweise starke Ausgabenanstieg lasse sich insbesondere mit gesetzgeberischen Maßnahmen begründen, erklärt die KBV. So sinkt einerseits der – durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz befristet für 2023 auf zwölf Prozent angehobene – Herstellerabschlag für Fertigarzneien ab 2024 wieder auf sieben Prozent, wodurch die Ausgaben für Medikamente steigen.
Andererseits wird das Ende Juli in Kraft getretene Lieferengpass-Gesetz zu höheren Preisen und damit zu Mehrkosten in der GKV führen, was eingerechnet wurde. Darüber hinaus ergeben sich die Mehrausgaben im kommenden Jahr laut KBV auch durch den Einsatz von innovativen Arzneimitteln.
Bei Heilmitteln erwarten KBV und Kassen für 2024 einen Ausgabenanstieg in Höhe von mindestens 2,55 Prozent. Ein Grund hierfür sei unter anderem der erhöhte Heilmittelbedarf von Patienten mit Post-Covid-Syndrom.