24 Stunden, sieben Tage die Woche soll es künftig eine "Medizinische Kinderschutz-Hotline" geben. An diese zentrale und kostenfreie Beratungsnummer können sich Ärzte und Mitarbeiter im Gesundheitswesen voraussichtlich ab April 2017 wenden, wenn sie in auf mögliche Fälle von Kindesmisshandlung und -missbrauch stoßen. Experten beraten bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung in medizinischen Not- und Akutsituationen in Kliniken und Praxen. Seit Anfang Oktober laufen die Vorbereitungen durch das Uniklinikum Ulm. Die Anrufer sollen Rechtssicherheit erhalten und das mögliche weitere Vorgehen pseudonymisiert besprechen können. Um einen hohen fachlichen Standard zu gewährleisten, wird ein mit einem Facharzt besetzter Hintergrunddienst für die Hotline eingerichtet. Ärzte seien oft die ersten, die eine mögliche Gefährdung feststellen. "Sie müssen schnell erkennen und reagieren, wenn ein Kind Schutz braucht, wenn sie eine Misshandlung vermuten, wenn sie bei einem Säugling ein Schütteltrauma diagnostizieren", erklärte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD).