Um die hausärztliche Versorgung auch in der Zukunft zu sichern, fordert der Patientenbeauftragte Karl-Josef Laumann (CDU), die Studienplätze für Medizin aufzustocken. "Wir bilden heute in Deutschland rund 2.000 Ärzte weniger aus als vor 20 Jahren, obwohl wir viel mehr Ärzte brauchen, weil wir mit der Anerkennung des Bereitschaftsdienstes als Arbeitszeit die EU-Arbeitszeitricht-linie umgesetzt haben", sagte Laumann der Rheinischen Post in einem Interview. Auch müsse die Allgemeinmedizin im Studium durch mehr eigene Lehrstühle und Professuren aufgewertet werden. Hausärzte seien, so Laumann, zentral für die Kostenentwicklung im Gesundheitssystem. "Je besser die haus-ärztliche Versorgung ist, desto besser kann das Gesundheitssystem auch finanziell beherrscht werden." Um die wachsende Zahl Pflegebedürftiger zu versorgen, brauche man zukünftig noch sehr viel mehr Hausärzte. Zudem seien zwei Drittel der Medizinstudierenden Frauen, die im Durchschnitt nicht mehr so hohe Stundenzahlen erbringen würden. Das erhöhe den Bedarf an Ärzten zusätzlich. Allein in Nordrhein-Westfalen gebe es bereits heute 100 hausärztlich unterversorgte Gemeinden, aktuell könne nur jede dritte Hausarztpraxis einen Nachfolger finden, mahnte Laumann. Der Deutsche Hausärzteverband fordert zudem, Allgemeinmedizin als mündliches Prüfungsfach im dritten Staats-examen verpflichtend zu machen. So könne auch das Ziel, Allgemeinmedizin im Studium zu stärken, erreicht werden, so der Verband.