Kurz vor dem Schlusstermin der Honorarverhandlungen 2015 Ende August übte der Deutsche Hausärzteverband Kritik am letztjährigen Honorarabschluss zwischen KBV und GKV-Spitzenverband.
Die Auswirkungen zeigten deutlich, dass Hausärzte stark benachteiligt werden und man mit bürokratischen Hürden versucht habe, Selektivverträge zu behindern. Es sei leider genau das eingetreten, wovor der Verband gewarnt hatte, so Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes. Die in 2014 ausgehandelten Regelungen sehen vor, dass die zusätzlichen Mittel im hausärztlichen Versorgungsbereich von 118 Millionen Euro für die Förderung der Delegation von ärztlichen Leistungen ausgezahlt werden. Dieses grundsätzlich begrüßenswerte Ziel ist jedoch an Richtlinien gebunden, wodurch ein beträchtlicher Teil der Hausärzte vom Honorar ausgeschlossen wird. HZV-Teilnehmer werden zudem durch die Vorgaben diskriminiert, die Umsetzung von Selektivverträgen behindert.
„Die Regelungen haben zur Konsequenz, dass Hausärzte, die an Selektivverträgen teilnehmen, bei der Verteilung des zusätzlichen Honorars deutlich schlechter gestellt werden. Den Kollegen wird automatisch und ohne genaue Prüfung das Geld vorenthalten“, so Dr. Berthold Dietsche, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg und 2. stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.