Berlin. In Deutschland werden seit 2005 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zum Mammographie-Screening eingeladen. Alle zwei Jahre können sie sich auf Brustkrebs checken lassen.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG ) empfiehlt nun, auch Frauen zwischen 45 und 49 Jahren und 70 und 74 Jahren in das Screening miteinzubeziehen.
Die Nutzenbewertung, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) durchgeführt hat, hätte ergeben: Schäden durch falsch-positive Befunde oder Überdiagnosen stünden jeweils ein brustkrebsspezifischer Überlebensvorteil gegenüber, der überwiege, teilt das IQWiG am Donnerstag (28.7.) mit.
Vorteil für beide Altersgruppen nur “sehr klein”
„In beiden Altersgruppen ist der in Studien belegte Vorteil für die einzelne Frau allerdings nur sehr klein“, so IQWiG-Leiter Jürgen Windeler: „Insofern bleibt eine individuelle Bewertung und Abwägung unerlässlich. Wir sollten deshalb alles dafür tun, dass die Frauen informiert entscheiden können, ob sie sich einer Mammografie unterziehen möchten – oder nicht.“
Eine Ausweitung des Screening-Programms sei allerdings erst nach positivem Votum des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) möglich.
Bfs prüft strahlenschutzrechtliche Zulässigkeit
Das BfS prüfe derzeit im Auftrag des Ministeriums die strahlenschutzrechtliche Zulässigkeit der Maßnahme für die beiden neuen Altersgruppen.
Den Abschlussbericht des IQWiG zum Mammographie-Screening bei den jüngeren und älteren Frauen finden sie unter: Abschlussbericht