Wozu sollen Kinder – noch dazu asthmakranke Kinder – Gewichte stemmen? „Die Kräftigung der Atemhilfsmuskulatur ist für Asthmatiker von großer Bedeutung, weil diese die Atmung unterstützt“, betont Dr. Gerd Schauerte, Pädiatrischer Pneumologe im CJD Berchtesgadener Asthmazentrum, in einer Pressemitteilung des CJD. Durch Kräfti-gung der Rückenmuskulatur wird die aufrechte Körperhaltung unterstützt. Das erleichtert die Atmung. Außerdem führt gezieltes Muskeltraining zu einer besseren Brustwirbelsäulenrotation und erhält so die Mobilität, was für ein physiologisches Atemmuster notwendig ist.
Ein weiterer positiver Effekt ergibt sich, wenn das Asthma so schwer ist, dass eine systemische Kortison-Therapie nötig wird. Eine Nebenwirkung dieser Therapie ist die Mineralsalzverarmung der Knochen, was zu Osteoporose führt. Krafttraining könne dem entgegenwirken, indem es den Knochenstoffwechsel und den Aufbau von Knochenzellen anregt. Durch Steigerung der allgemeinen Fitness sinkt zudem das Risiko von Anstrengungsasthma.
Wichtig ist eine fachkundige Anleitung mit Rücksicht auf den individuellen Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen. Übungen müssen korrekt ausgeführt werden, um Fehlbeanspruchung vorzubeugen. Mit der richtigen Atemtechnik kann Pressatmung verhindert werden. Bei Belastung wird gezielt durch den Mund ausgeatmet, bei Entlastung durch die Nase eingeatmet. Durch die kontrollierte und vertiefte Atmung erreicht man zusätzlich eine Reinigung der Atemwege von Schleim. Vor dem Krafttraining sollten sich die Kinder aufwärmen, um die Wahrscheinlichkeit einer asthmatischen Reaktion zu vermindern. Bei schwerem Asthma sollte vor dem Training eine Prämedikation mit einem kurzwirksamen Betamimetikum zusätzlich zur bestehenden Dauertherapie durchgeführt werden.
Und wie oft sollten Asthmatiker Krafttraining machen? Zwei- bis dreimal pro Woche neben Ausdauersport, rät Sportwissenschaftlerin Angelika Biberger.