Berlin. Über 37.000 Produkte enthält das Hilfs- und Pflegemittelverzeichnis, rund 2300 Produkte wurden in den letzten zwölf Monaten neu aufgenommen, teilt der GKV-Spitzenverband mit. Jährlich wird dazu ein Fortschreibungsbericht erstellt, der dem Bundesgesundheitsministerium übergeben wird.
Neu aufgenommen wurden beispielsweise sogenannte AID-Systeme für Diabetiker. Die Insulinabgabe wird vom System individuell angepasst, zu hohe Werte werden selbstständig korrigiert.
System glättet Spitzen automatisch
Diese neue Technologie helfe, so der GKV-Spitzenverband, Hyper- oder Hypoglykämien deutlich zu reduzieren. Gegenwärtig werde die neue Produktgruppe 30 Hilfsmittel zum Glukosemanagement entwickelt, in der diese Hilfsmittel zusammengeführt würden. Dadurch könnten unter anderem Ärzte die Produkte leichter identifizieren und Versicherte zielgerichteter beraten und versorgen.
Bei den Blindenhilfsmitteln hat sich ebenfalls etwas getan. Eine der wichtigsten Neuerungen sei die erweiterte Indikation für Blindenhilfsmittel. Auch psychische Belastungen oder zerebrale Störungen könnten zu Sehbeeinträchtigungen führen, die funktionell einer Blindheit gleichzusetzen sind, erklärt der GKV-Spitzenverband.
Miniatur-Kamera an der Brille liest Geschriebenes vor
Betroffene hätten jetzt auch Anspruch auf Blindenhilfsmittel. So gebe es unter anderem an der Brille befestigte Miniatur-Kamerasysteme, die nahezu jegliche Art von Schrift vorlesen sowie Objekte und Personen erkennen und benennen können.
Neu in das Hilfsmittelverzeichnis aufgenommene wurde ein halbautomatischer Speiseroboter, der die Bewegungsabläufe eines menschlichen Armes nachahmt. Der Roboter unterstütze Menschen mit eingeschränkter Mobilität der oberen Gliedmaßen. (at)
Den Fortschreibungsbericht des GKV-Spitzenverbands finden Sie unter https://hausarzt.link/iqhhX