Sachsen-Anhalt verzeichnet bei den berufstätigen Medizinern deutlichen Zuwachs. Doch nur in zwei anderen Bundesländern muss sich dort rein rechnerisch ein Arzt um mehr Patienten kümmern. Das Problem ist kein neues, Besserung kaum in Sicht.
Magdeburg. Die Zahl der berufstätigen Mediziner ist in Sachsen-Anhalt erneut gestiegen. Ende 2018 praktizierten landesweit 9.436 Frauen und Männer, wie die Ärztekammer in Magdeburg mitteilte. 2017 hatte es knapp 9.300 berufstätige Ärzte gegeben, 2016 waren es weniger als 9200. Trotz der konstanten Zuwächse bleibt der Ärztemangel virulent.
Sachsen-Anhalt zählt mit knapp 2,2 Mio. Einwohnern zu den Einwohner schwächsten Bundesländern der Republik. Dennoch erreicht das es nur eine Arztdichte von 241 Einwohnern pro Arzt. Nur in Niedersachsen (246) und Brandenburg (251) müssen Ärzte noch mehr Patienten behandeln. Wie der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA), Dr. med. Burkhard John mitteilte, wirke der Trend zur Teilzeitarbeit und zum Angestelltenverhältnis einer Entspannung der Situation entgegen. Laut Ärztekammer arbeiteten 2018 mehr als 1.200 Ärzte in Teilzeit, 2015 seien es erst 930 gewesen – eine Zunahme von rund 30 Prozent.
Laut John gibt es in Sachsen-Anhalt vielfach Probleme, Praxen – vor allem in ländlichen Gebieten – nach zu besetzen, wenn Ärzte in den Ruhestand gehen. Ähnlich wie in den Jahren zuvor müssten 138 Hausarztpraxen müssen der KVSA zufolge besetzt werden.
Junge Ärzte strebten häufiger ein Angestelltenverhältnis an, was auch für ältere Mediziner ein Modell zum Ende ihres Berufslebens sei. Sie wählten zunehmend die Arbeit in Medizinischen Versorgungszentren.
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