Als Hausärzteverband vertreten wir eine Gruppe von Ärztinnen und Ärzten, die – so unterschiedlich wir auch alle sind – eines ganz sicher eint: die umfassende, vertrauensvolle und langjährige Versorgung unserer Patientinnen und Patienten. Für diese Gruppe stehen wir ein und das auf vielen Ebenen!
Die Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium ist ein entscheidender Schritt für den Erhalt der hausärztlichen Versorgung. Um sie sicherzustellen, haben wir den Masterplan Medizinstudium 2020 von den ersten Überlegungen bis zur aktuellen Reform der Approbationsordnung (“Der Hausarzt” 3/21) begleitet.
Seit vier Jahren sind die Leitplanken nun gesetzt, ist der Masterplan beschlossene Sache!
Umso unverständlicher, dass im parlamentarischen Verfahren der Gegenwind einiger weniger Akteure noch immer nicht abflauen will (www.hausarzt.link/UTn5L). Ich bin die spalterische Begleitmusik des BDI müde, der scheinbar nicht wahrnehmen will, dass es heute nicht mehr “Entweder-oder” heißt – nicht an der Universität und ganz sicher nicht im Praxisalltag.
Der Marburger Bund (MB) scheint mir dagegen die Patientenversorgung in ihrer Gesamtheit nicht mehr wirklich im Blick zu haben. Immer wieder schiebt er die Argumente der Studierenden und ihre Forderung nach mehr Wahlfreiheit vor. Dass sie vor allem Einschränkungen fürchten, verwundert mich nicht. Sie konnten die Allgemeinmedizin ja auch noch nicht kennenlernen (Kern der Reform!).
Für sie ist zudem die Versorgungsrealität noch nicht Alltag – und die Suche nach einem Nachfolger fern. Vom MB dagegen würde ich mir mehr Verantwortungsbewusstsein wünschen!
Ohne eine Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium wird dieses Fach an den Universitäten immer wieder ins Hintertreffen geraten. Diese Zeiten sollten längst vorbei sein. Wir sind kurz vor der Zielgeraden!
Mit kollegialen Grüßen
Ulrich Weigeldt
Bundesvorsitzender Deutscher Hausärzteverband e. V.