Das Terminservicegesetz (TSVG) könnte Engpässe in der Versorgung eher verschärfen als lösen, wurde beim Hausärztetag des Hausärzteverbands Baden-Württemberg Ende März deutlich. “Das TSVG geht entscheidende Probleme nicht an”, sagte Vorsitzender Dr. Berthold Dietsche. Er befürchte, dass es die Bürokratie steigere.
Das könnte sich auf den HZV-Bonus auswirken: “Der Bonus für Versicherte, die an Hausarztverträgen teilnehmen, ist zu begrüßen. Aber die Kassen werden ihn wohl eher schleppend umsetzen”, prognostizierte Vize-Vorsitzender Dr. Frank-Dieter Braun. Das liege an der Bremse, die in Paragraf 53 SGB V eingebaut werde (S. 16), bestätigte Dr. Christopher Hermann von der AOK. Einstimmig forderten Hausärzte, Hermann und KV-Chef Dr. Norbert Metke, Patienten besser zu steuern. “Wir brauchen nicht mehr Termine”, fasste Metke zusammen. Es werde nur ein Engpass wahrgenommen, “weil jeder hinläuft, wo er will”.
Karin Maag (CDU) hingegen meinte, mit den Terminservicestellen und der Triage über die Nummer 116117 würde “erstmals eine Steuerung geschaffen”, um Patienten in Notfällen zu leiten. Heike Baehrens betonte, mit den Servicestellen habe die SPD gesetzlich Versicherte den Privatversicherten gleichgestellt. “Die Terminservicestellen vermitteln Facharzttermine an Patienten, die einen Termin wollen, nicht an diejenigen, die einen wirklich brauchen”, konterte Dr. Susanne Bublitz vom Forum Hausärztinnen des Hausärzteverbands. “Politiker sollten nicht suggerieren, dass alle alles zu jederzeit haben können.”